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Wolfsburg: Vincent stirbt auf Klassenfahrt! Prozess endet mit einem Knall – „Schlag ins Gesicht“

Vincent aus Wolfsburg starb auf einer Klassenfahrt. Der erste Prozesstag endete jetzt mit einem großen Knall. Die Eltern sind fassungslos.

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© picture alliance/dpa | Sina Schuldt

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Der zehnjährige Vincent aus Wolfsburg starb vor viereinhalb Jahren auf einer Klassenfahrt in Hahnhorst. Über vier Jahre kämpfen seine Eltern dafür, aufzuklären, wer die Schuld an dem tragischen Tod ihres Sohnes trägt.

Ein Hoffnungsschimmer brachte der Prozess-Auftakt am Mittwoch (29. November). Die Zentrums-Leiterin musste sich wegen fahrlässiger Tötung des Wolfsburger Schülers verantworten. Eine Entscheidung fiel jetzt allerdings früher als gedacht – die für einen riesigen Knall sorgt.

Wolfsburg: Eltern sind fassungslos

Eine 400 Kilo schwere Lore überrollte im Juni 2019 den damals zehnjährigen Vincent auf dem Gelände des Waldpädagogikzentrums in Hahnhorst (wir berichteten). Eigentlich diente sie als Sitzbank. Doch weil der Transportwagen auf Schienen stand, konnte er sich bewegen. Der Junge war sofort tot.

Die Eltern wollten Gerechtigkeit für ihren Jungen. Einen Schuldigen, der die Verantwortung für den Tod ihres Sohnes trägt. Ein Tod der hätte vermieden werden können. Viereinhalb Jahre später landete die Zentrums-Leiterin auf der Anklagebank. Der Prozess startete am Mittwoch am Landgericht Verden.

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Die Angeklagte sitzt vor Prozessbeginn im Gerichtssaal. Vincent aus Wolfsburg starb während einer Klassenfahrt auf dem Waldpädagogikzentrum. Foto: picture alliance/dpa | Sina Schuldt

Sven und Kathleen, die Eltern von Vincent, erhofften sich viel davon. Doch der Prozess endete mit einem großen Knall. Wie die „Braunschweiger Zeitung“ schreibt, hat sich das Gericht dazu entschieden, das Verfahren vorläufig einzustellen. Gegen 4.000 Euro Geldauflage an den Verein Kinder- und Jugendschutz Wolfsburg.

„Das ist ein Schlag ins Gesicht“

Vincents Vater Sven traf die Entscheidung schwer. „Das ist ein Schlag ins Gesicht“, kommentierte er die Einstellung. „Wir halten es für angemessen, kein Urteil zu sprechen, sondern bei geringer Schuld das Verfahren einzustellen. Das ist hier angemessen. Das Verfahren ist beendet“, zitiert die „Braunschweiger Zeitung“ das Gericht.

Sven verließ den Saal daraufhin mit einem lauten Tür-Knall. Die Entscheidung dürfte die Eltern hart treffen. Sie wünschen sich nichts sehnlicher, als dass ihr Sohn nicht vergessen wird – und nicht ihm die Schuld an dem tödlichen Unfall gegeben wird (wir berichteten).

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Die Eltern des toten Vincent aus Wolfsburg: Kathleen (r) und Sven, sitzen vor Prozessbeginn im Gerichtssaal. Nach der Entscheidung sind die fassungslos. Foto: picture alliance/dpa | Sina Schuldt

Angeklagte bedauert tragischen Tod

Wie die „Deutsche Presseagentur“ (dpa) schreibt, habe die Angeklagte ihr tiefes Bedauern ausgedrückt. „Ich habe mit einem solch tragischen Ereignis nicht gerechnet und es schlicht nicht für möglich gehalten“, ließ die 35-Jährige über ihren Verteidiger erklären.


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Was der erste Zeuge vor Gericht aussagte, wie es der Angeklagten vor der Verhandlung ging und welche abschließenden Worte die Eltern fanden, liest du bei der „Braunschweiger Zeitung“.