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Wolfsburger Tierschützern steht das Wasser bis zum Hals! „Emotional echt an der Belastungsgrenze“

Eine Tierschützerin aus Wolfsburg erzählt aus ihrem Berufsalltag. Neben einem großen Herzen braucht es auch Nerven wie Stahlseile.

Eine kleine kranke Katze genießt die Kuscheleinheiten von Tierpflegerin Jenny
© Tierhilfe Wolfsburg / Privat / Screenshot News38

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Der Arbeitsalltag von Tierschützern in Wolfsburg ist jeden Tag unterschiedlich und doch steht eines immer im Mittelpunkt: Das Wohl der Tiere.

Um dieses sicherzustellen, arbeiten viele Menschen ehrenamtlich zusammen und engagieren sich Tag und Nacht. Dabei gelangen sie nicht selten an ihre Belastungsgrenze. Eine Tierschützerin der Tierhilfe Wolfsburg erzählt, worauf es in ihrem Job ankommt.

Wolfsburg: Jederzeit erreichbar sein

Tierschützer zu sein ist kein Job, wie jeder andere. Er erfordert viel Mut und Durchhaltevermögen, vor allem auch weil er meistens zu ungewöhnlichen Zeiten ausgeübt wird. So ist es auch bei der Tierhilfe Wolfsburg. „Zurzeit sind wir 15 Pflegestellen und die meisten von uns machen das ehrenamtlich, neben ihren Hauptjobs“, erklärt Jenny Bastian von der Tierhilfe Wolfsburg. Der Verein betreut in der Regel zwischen 80 und 100 Tieren. „Da beginnt die Versorgung schon ganz früh vor der Arbeit mit der ersten Runde und auch an den Feiertagen ist das nichts anderes“.

Jenny selbst war schonmal an Heiligabend ganze sieben Stunden mit einem Katzennotfall beschäftigt. Der Feierabend muss dann warten, denn die Tiere brauchen die Schützer, egal zu welcher Uhrzeit. Wenn irgendwo ein Einsatz ist, werden sie meistens angerufen. „Wir sind von Wolfsburg bis mittlerweile Helmstedt, Peine und Uelzen verteilt“, sagt die Tierschützerin. „Je nachdem wo der Einsatz dann ist, fährt die Person, die dann am nähesten dran ist und gerade Zeit hat los und kümmert sich um das Tier“. Dann geht es auf dem direkten Weg zur Pflegestelle oder direkt zum Tierarzt. Manche solcher Fälle gehen den Tierschützern echt unter die Haut – wie zum Beispiel der Fall von Lilly.

Wolfsburg: Vor dem Tod bewahrt

Die kleine Britisch-Kurzhaar-Katze stand kurz vor dem Tod, aber Jenny wollte sie nicht aufgeben. Gemeinsam mit dem Tierarzt hatte Jenny sich dazu entschieden, es wenigstens zu versuchen. „Sie war wirklich schon auf dem Weg, sich zu verabschieden. Und heute geht es Lilly gut, also die hat es tatsächlich geschafft. Das hätte keiner gedacht“, so die Tierschützerin.

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Genau solche Geschichten sind es, die sie in ihrem Alltag antreiben. „Du weißt, dass du denen hilfst, die sich nicht selber helfen können“, erklärt Jenny. Nicht immer nimmt das aber ein gutes Ende. „Manchmal ist man emotional echt an der Belastungsgrenze, wenn es zum Beispiel ein Tier nicht schafft, für das du dann gekämpft hast, für das du alle zwei Stunden aufgestanden bist, wofür du vielleicht jeden Tag nach Hannover in die Klinik gefahren bist“, erklärt sie und ergänzt, dass sie dann in so einer Situation alles infrage stelle.

Wolfsburg: Tierhilfe in finanzieller Notlage

Neben der emotionalen Belastung blickt Jenny auch besorgt auf die finanzielle Lage. Eigentlich plant der Tierschutz Wolfsburg ein Projekt zu realisieren, um die Quarantäne der Tiere zu erweitern, aber damit gehen natürlich auch hohe Summen einher, welche der Verein alleine nicht tragen kann. „Wir haben enorm hohe Tierarztkosten, die lagen jetzt im Monat Januar bei über 20.000 Euro und das kann man auf Dauer nicht stemmen“, erklärt die Tierschützerin.

Zwar hat die Tierhilfe eine tolle Community, in welcher auch viele Leute spenden, jedoch ist dies keine sichere Einkommensquelle. Die größten Bauchschmerzen bereitet Jenny der Gedanke, ein Tier nicht aufnehmen zu können, weil die finanziellen Mittel für Klinikkosten fehlen. Sie wünscht sich, dass das neue Projekt des Tierschutzvereins trotzdem realisiert werden kann und hofft auf „Zusammenhalt auf allen Ebenen von Leuten, die eigentlich für dieselbe Sache kämpfen.“


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