Herrschen bei VW-Tochter „Moia“ „skandalöse Zustände?“
Das zumindest wirft die IG Metall dem Tochterunternehmen von Volkswagen vor. Der Grund? Zu geringe Löhne, kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld, angeblich angedrohte Standortschließung und angeblich angedrohter Personalabbau – so lautet die Liste der Gewerkschaft. Was „Moia“ dazu sagt? Das liest du hier.
VW: Das fordert die IG Metall von Moia
Die IG Metall hat ein klares Ziel: Sie will für die rund 1.200 Mitarbeiter der Moia Operations GmbH in Hamburg und Hannover bessere Arbeitsbedingungen. Konkret: Einen Tarifvertrag. Der soll unter anderem eine „zügige Entgelterhöhung von 5,2 Prozent“ enthalten. Geht es nach der Gewerkschaft, soll es ebenso eine zusätzliche Inflationsausgleichsprämie geben. Im Idealfall gebe es einen Haustarifvertrag, der sich an den Regelungen der Volkswagen Group Services orientiert.
Die Gewerkschaft ist der Meinung, dass die Mitarbeiter bei „174 Stunden Arbeit pro Monat für einen Stundenlohn von 13 Euro“ nicht gerecht entlohnt werden. „Damit liegen sie knapp über Mindestlohn. Bei gestiegenen Lebenshaltungskosten und dem Mietumfeld in Hannover und in Hamburg ist es völlig illusorisch, sich mit diesem Monatsentgelt eine lebenswerte Existenz aufzubauen“, erklärt IG Metall-Verhandlungsführer Thilo Reusch.
„Mieseste Arbeitsbedingungen im ganzen Konzern“
Und er geht noch weiter. Seiner Auffassung nach biete die VW-Tochter „die miestesten Arbeitsbedingungen im ganzen Konzern.“ Die Mitarbeiter des Unternehmens würden nun nicht mehr davor zurückschrecken, Flagge zu zeigen. „Dann wird die Flotte stillstehen“, betont Reusch.
Die Gewerkschaft hofft, dass sich Volkswagen direkt nun einschaltet. Denn auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite blieb erfolglos. Demnach habe Moia kein Geld, um in eine Tarifbindung zu gehen. Und Volkswagen? Der Konzern lehne eine Budgeterhöhung ab, heißt es.
Das sagt Moia zu den Vorwürfen
Doch was sagt eigentlich Moia selbst zu den Vorwürfen? Die VW-Tochter betont auf Nachfrage von News38, dass sie „attraktive Arbeitsbedingungen“ für die Mitarbeiter biete. „Hierzu zählen neben einem transparenten Vergütungssystem mit angemessenem Stundenlohn und Zuschlägen und flexiblen Arbeitszeiten auch eine Vielzahl von weiteren Benefits wie beispielsweise Zuschüsse zum Deutschlandticket. Das spiegelt sich auch an den stetig steigenden Bewerberzahlen und Einstellungen wider“, erklärt ein Sprecher.
So bekommen Mitarbeiter 25 Prozent Zuschlag bei Nacht, 50 Prozent an Sonntagen und 100 Prozent an Feiertagen. Im Durchschnitt komme ein Fahrer auf einen Verdienst von 2.700 Euro monatlich, heißt es weiter. Und eine Inflationsausgleichsprämie habe es ebenfalls in Höhe von 1.000 Euro gegeben.