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VW: Droht großer Streit? „Haben bis heute noch nichts gesehen“

VW muss weiter viel Kritik für seine Händler-Pläne einstecken. Der Händler-Präsident jedenfalls findet deutliche Worte.

VW muss weiter viel Kritik für seine Händler-Pläne einstecken. Der Händler-Präsident jedenfalls findet deutliche Worte.
u00a9 IMAGO/Horst Galuschka

VW - das sind die Standorte in Deutschland

VW ist einer der größten Autobauer der Welt. Wir stellen die Standorte in Deutschland vor.

VW droht offenbar Stress mit seinen Händlern.

Zumindest dem Händlerverband stoßen neue Pläne von VW übel auf – er fühlt sich mindestens überrascht, wenn nicht sogar umgangen.

VW plant große Veränderungen

Volkswagen hatte angekündigt, seinen Europa-Vertrieb bald umzustellen. Das „Handelsblatt“ hatte berichtet, dass VW sein sogenanntes Agenturmodell künftig nicht nur für den Vertrieb von Elektroautos, sondern auch für den Handel mit Verbrenner-Fahrzeugen nutzen will. Bei dem Modell kauft und verkauft nicht der Händler die Fahrzeuge, sondern er vermittelt sie nur als Agent. VW allein bestimmt bei dieser „unechten Agentur“ den Preis. Der Händler wird also mehr oder weniger abgewertet. Und auch der Verdienst dürfte teilweise niedriger ausfallen.

+++ VW-Plan sorgt für Unverständnis – „Völlig unnötiges Risiko“ +++

Der deutsche Händlerverband hält nichts von den neuen VW-Plänen, wie sein Chef Dirk Weddigen von Knapp gegenüber der „Automobilwoche“ auch noch mal betonte. Das Thema sei dem Verband überhaupt erst über Umwege bekannt geworden – „dies ist schon merkwürdig“. Zumal auch nur der deutsche Verband für den deutschen Markt verhandeln könne. Er habe die Agenturverträge mit Elektrofahrzeugen mit Volkswagen vor mehr als drei Jahren nur im Einvernehmen getroffen, „weil wir uns gegenseitig versprochen haben, mit dieser Agentur zunächst zu üben.“ Seitdem habe man de facto „keine Erfahrungen mit dem realen Markt gesammelt“. Unter anderem seien weder Bestell- noch die Logistikprozesse ausgegoren, um große Volumen in der Agentur zu bewegen. „Wir halten es für außerordentlich kritisch, über die Agentur-Ausweitung nachzudenken“, sagte Weddingen von Knapp der „Automobilwoche“.


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VW würde dann aus seiner Sicht ein hohes Volumenrisiko eingehen und das Absatzvolumen nicht mehr halten können. Das Verbrenner-Geschäft sei sowohl für den Konzern als auch für den Handel existenziell. „Durch den Verkauf der Verbrenner müssen wir das Geld verdienen, um mit der Elektromobilität erfolgreich zu sein.“

VW und die Pizza-Bestellung

Mehr noch: Von den von VW versprochenen Einsparungen hätten die Händler „bisher noch nichts gesehen“, sagte Weddingen von Knapp. „Unter dem damaligen VW-Vorstand Jürgen Stackmann stand die Devise: Das Bestellen eines Autos muss so einfach sein, wie eine Pizza zu bestellen. Davon ist nichts angekommen.“