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VW mit kontroverser Entscheidung – „Mir wurde ins Gesicht getreten“

VW sorgt für Aufsehen: Der Konzern plant, Absolventen der dualen Studiengänge an das Fließband zu versetzen. Diese sind empört.

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© IMAGO/snowfieldphotography

Das VW-Stammwerk in Wolfsburg – hier schlägt das Herz des Auto-Giganten

Das VW-Werk Wolfsburg ist das Stammwerk der Volkswagen AG und die größte zusammenhängende Autofabrik der Welt. Wir stellen sie Dir in diesem Video vor.

VW, einer der größten Automobilhersteller der Welt, ist bekannt für seine innovativen Fahrzeuge und die vielfältigen Karrieremöglichkeiten. Besonders attraktiv für junge Menschen sind die dualen Studiengänge, die Theorie und Praxis verbinden und eine Karriere im Unternehmen in Aussicht stellen.

Doch kürzlich sorgte eine Entscheidung des Konzerns für Aufregung und Enttäuschung bei Studierenden und Mitarbeitern (Hier mehr lesen). Auch der VW-Betriebsrat war alles andere als begeistert. Einige duale Studenten sprachen jetzt mit dem „Spiegel“ und machte ihrem Unmut Luft.

VW: Duale Studenten sollen in der Produktion arbeiten

Volkswagen hat sich entschieden, Hunderte von Absolventen der dualen Studiengänge nicht wie geplant in Fachabteilungen einzusetzen, sondern bis zu zwei Jahre in der Produktion am Band zu beschäftigen. Außerdem wird die Softwareschule „Fakultät 73“, ein wichtiges Weiterbildungsprogramm, komplett eingestellt.

Statt in der Produktion zu arbeiten, könnten die Studierenden auch gehen, um zum Beispiel einen Master zu machen – und dann mit einer Wiedereinstellungszusage zurückkommen. Oder sie kündigen und Volkswagen verzichtet nach eigenen Angaben auf die Rückforderung der Studiengebühren. Betroffen sind 430 Studierende der Jahrgänge 2025 und 2026, die auf eine Übernahme in Bereichen wie Technische Entwicklung, Controlling oder Personal hofften. Die drei Optionen wurde den Nachwuchskräften in einer Mail angeboten – und diese sind entsprechend enttäuscht.

VW: Studenten machen ihrem Ärger Luft

Ein dualer Student im Maschinenbau beschreibt im „Spiegel“ seine Enttäuschung: „Während meines Bachelors war ich bereits mehrmals in der gleichen Abteilung eingesetzt und fühle mich als Teil des Teams. Doch nun soll ich ein bis zwei Jahre am Fließband arbeiten.“ Besonders stören würde ihn, dass dies per Mail mitgeteilt und dann in öffentlichen Veranstaltungen gesagt wurde, ein paar Jahre am Band würden den Studenten nicht schaden. „Das Vertrauen in meinen Arbeitgeber ist erst einmal verloren.“

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Ein anderer Student, der für sein duales Studium in Informatik extra nach Wolfsburg gezogen ist, fühlt sich betrogen: „Schon im Bewerbungsgespräch wurde mir versichert, dass ich in den indirekten Bereich übernommen werde, in die Forschung und Entwicklung. Von der Produktion, also der Arbeit am Band, war nie die Rede.“ Er habe nichts gegen die Mitarbeiter am Band, denn ohne sie würde bei VW nichts laufen. Er sagt aber auch: „Ich war aber schon ein halbes Jahr in der technischen Entwicklung und der Produktion, genau wie viele Kommilitonen. […] Für viele Studiengänge ist dieses Argument also hinfällig.“

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Der Student hofft nun auf eine Stelle in einer Abteilung, die sich mit Softwareentwicklung beschäftigt. „Allerdings muss ich noch mit mir selbst aushandeln, ob ich das überhaupt noch möchte. Denn im Grunde wurde mir von VW ins Gesicht getreten, ich fühle mich verarscht“, sagt er weiter.

VW: Manche hoffen noch

Während einige sich noch Hoffnung auf eine zukünftige Anstellung bei VW machen, haben andere bereits begonnen, sich nach Alternativen umzusehen. Einer der Studenten im Interview plant, sich freistellen zu lassen, um seinen Master zu machen: „Ich hoffe, dass nach meinem Master und nach dem Ablauf des Sparprogramms 2027 wieder Platz für mich ist.“


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Immerhin hat VW bei dieser Option eine Wiedereinstellungszusage gegeben. Der andere duale Student überlegt, in seine Heimat zurückzukehren und dort einen Job zu suchen: „Wenn mir tatsächlich eine Stelle in der Produktion angeboten wird, würde ich auf jeden Fall ablehnen.“