VW hat sich entschieden, Hunderte von Absolventen dualer Studiengänge anders einzusetzen als ursprünglich geplant. Statt in Fachabteilungen wie Technische Entwicklung, Controlling oder Personal sollen die jungen Talente zunächst für bis zu zwei Jahre in der Produktion am Band eingesetzt werden.
Diese Entscheidung hat vor allem bei den 430 betroffenen Studierenden der Jahrgänge 2025 und 2026 für Aufsehen gesorgt. Wir berichteten von zwei Studenten, die sich von Volkswagen betrogen fühlen. Viele der Facebook-User von News38 arbeiten selbst für VW und haben in den Kommentaren dazu ganz klar ihre Meinung geäußert. Und die ist eindeutig!
VW: Die Stimmen auf Facebook sind einhellig
VW begründet diesen Schritt mit der Notwendigkeit, jungen Fachkräften einen tieferen Einblick in die Produktion zu ermöglichen. Doch die Enttäuschung ist groß. Viele hatten gehofft, direkt in ihre Fachabteilungen übernommen zu werden. Die User-Kommentare auf Facebook zeichnen ein deutliches Bild, was die Kollegen von der Maßnahme halten.
„Die Produktion ist wie die Bundeswehr zur Wehrpflichtzeit. Verdammt lehrreich, teilweise anstrengend, langweilig… aber keiner will diese Zeit missen“, schreibt ein Nutzer. „Sachbearbeiter, die die Produktion gut kennen, dort ‚gekämpft‘ haben sind doppelt so gut, als die anderen. Hört auf zu heulen, Ärmel hoch und lernt das Produkt auf die ganz besondere Art kennen! Übrigens, die richtig Guten wird man bestimmt in Fachabteilungen setzen…“, meint er weiter.
Ein weiterer User betont die Vorteile der praktischen Erfahrung: „Ich würde sagen, das Arbeiten auf dem Hallenboden fördert den Charakter. Wie im Artikel beschrieben, wem‘s nicht passt, der soll sich doch bitte einen anderen Arbeitgeber suchen. Immerhin wurden die Ausbildungskosten getragen. Die Arbeit und Bezahlung am Band ist auch sehr gut.“ Andere Stimmen heben hervor, wie wertvoll diese Arbeitserfahrung sein kann: „Diese Studenten sollten auf jeden Fall die Produktion kennen lernen, das geht nur, wenn man dort gearbeitet hat.“
VW-Management: Fehlt fachliche Kompetenz?
Volkswagen hat den betroffenen Studierenden drei Optionen angeboten: Entweder sie arbeiten in der Produktion, machen einen Master und kommen mit einer Wiedereinstellungs-Zusage zurück, oder sie kündigen und Volkswagen verzichtet auf die Rückforderung der Studiengebühren. Diese Optionen wurden in einer E-Mail an die Nachwuchskräfte kommuniziert, was zu einer Welle der Enttäuschung geführt hat. „Im Grunde wurde mir von VW ins Gesicht getreten“, sagte einer der Studenten.
Ein VW-Angestellter meint dazu: „Unsere besten IE-Kräfte kommen aus der Produktion. Nur wer die Praxis beherrscht, kann diese in der Theorie berücksichtigen.“ Ein anderer fügt hinzu: „Es wäre sehr gut, wenn man bei VW wieder den Weg gehen würde, ‚Von der Pieke auf gelernt‘. Das ist es nämlich, woran es bei VW am meisten aktuell krankt! Man hat im oberen Management und auch viele Führungskräfte im sog. unteren Management, die von der Basis sehr weit entfernt stehen und 0 fachliche Kompetenzen haben im Bezug auf die Basis.“
Mehr News:
Eine Userin bringt es auf den Punkt: „Ich weiß nicht, was es da zu Meckern gibt! Wenn es in den Fachabteilungen keine Stellen gibt, dann ist es eben so. Hier muss der Betrieb rein wirtschaftlich denken.“