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VW gibt das Hanf frei – rauchen kannst du es aber nicht

VW macht gemeinsame Sache mit Darmstädter Tüftlern. Es geht um Hanf. Womöglich wird der nämlich bald zum Standard bei Volkswagen.

VW testet Hanf.
© IMAGO/Shotshop / Volkswagen AG

CBD-Öl: Der Hype um Cannabis-Produkte

Über kaum einen anderen Wirkstoff wurde in letzter Zeit so viel gesprochen wie über CBD, denn er kann ganz schön viel – allerdings nicht high machen. Der Wirkstoff Cannabidiol, kurz CBD, wird aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen.

VW schaut sich in der Hanfszene um.

Allerdings sucht der VW-Konzern nichts Frisches zum Rauchen, sondern vielmehr nach frischen Ideen für die Zukunft. Und eine davon ist halt aus Hanf.

VW: Leder aus Industriehanf

Volkswagen hat eine Kooperation mit dem deutschen Start-Up Unternehmen Revoltech GmbH aus Darmstadt geschlossen, teilte der Wolfsburger Konzern am Freitag (30. August) mit. Ziel sei die Erforschung und Entwicklung nachhaltiger Materialien auf Basis von Industriehanf. Diese könnten ab 2028 als nachhaltiges Oberflächenmaterial in Volkswagen-Modellen zum Einsatz kommen.

Das aus 100 Prozent biobasiertem Hanf gewonnene Material nutzt laut VW Reststoffe der regionalen Hanfindustrie. Es könne auf bereits bestehenden Industrieanlagen gefertigt und nach seinem Einsatz im Auto am Ende recycelt oder kompostiert werden. Erste Präsentationen vor Kunden zeigten bereits eine sehr positive Resonanz und Akzeptanz auf das neue Material.

  • Marke Volkswagen kooperiert mit Start-up Revoltech GmbH
  • Ziel: Entwicklung eines innovativen und nachhaltigen Oberflächenmaterials für den Automobilbereich
  • 100% biobasiertes Kunstleder aus Industriehanf könnte ab 2028 in Fahrzeug-Innenräumen erstmals zum Einsatz kommen

Bei der Suche nach neuen Materialien sei VW sehr offen für neue Ideen aus den verschiedensten Industriezweigen, sagte Entwicklungs-Chef Kai Grünitz: „In der Technischen Entwicklung setzen wir verstärkt auf innovative, kreative und nachhaltige Lösungen, um unsere Fahrzeuge ganzheitlich ressourcen­schonend zu entwickeln.“

Revoltech nennt seinen „Stoff“ LOVR – das steht für lederfrei, ölfrei, vegan und reststoffbasiert. Er wird vor allem für den Autosektor entwickelt. Die Hanffasern werden mit einem Kleber auf rein biologischer Basis in einem Spezialverfahren verbunden und zu einem Oberflächenmaterial verarbeitet. Für die Produktion werden Reststoffe aus der Hanfindustrie verarbeitet, die keine weitere Verwendung mehr haben, sagt VW. Außerdem könne LOVR auf bereits bestehenden Industrie-Anlagen gefertigt werden.


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„In Kundenbefragungen kam das Material sehr gut an“, heißt es von Volkswagen. Wenn alles gut läuft, soll der Hanf ab 2028 in die VW-Modelle kommen. Bis dahin wird erstmal getestet.