Veröffentlicht inVW

VW-Bericht: Top-Manager soll „fremdgehen“ – Taschen noch nicht voll genug?

Ein VW-Top-Manager steht im Fokus brisanter Enthüllungen. Recherchen zeigen, dass er wohl in die Konkurrenz investiert haben soll.

VW
© imago stock&people

VW und seine Töchter - das sind die Marken

Zum Volkswagen Konzern gehören viele weitere bekannte Automarken. Wir stellen die bekanntesten VW-Töchter vor.

VW steht nicht nur für Qualität, sondern auch für innovative Entwicklungen in der Automobilindustrie. So möchte das Unternehmen zumindest von außen wahrgenommen werden.

Dahinter steht auch eine starke Führungsmannschaft, die stets bestrebt ist, VW an der Weltspitze zu halten. Doch nun sorgt eine brisante Enthüllung für Schlagzeilen – und das nicht im positiven Sinne.

VW: Vorzeige-Manager mit Geheimnis?

Ulrich Eichhorn ist seit mehr als zwei Jahrzehnten bei VW tätig und steht dort für technische Expertise und Führungskompetenz. Doch jetzt sieht er sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Der langjährige Technikvorstand von Bentley und ehemalige Entwicklungs- und Forschungsvorstand des VW-Konzerns soll sich neben seiner offiziellen Tätigkeit bei Volkswagen anderweitig engagiert haben – und zwar bei einem direkten Wettbewerber!

Nach Recherchen von „Bild“ ist Eichhorn über komplexe Firmenstrukturen an der Prime Solid Holding GmbH beteiligt, die eine Feststoffbatterie für die Elektromobilität entwickelt. Diese Technologie könnte laut Experten die Zukunft von E-Autos revolutionieren und steht damit in direkter Konkurrenz zu den Projekten von QuantumScape, einem Joint Venture von VW. „Wenn einer den Durchbruch bei der Feststoffzelle schafft, hat das das Potenzial für einen deutlichen Sprung bei Kosten, Kapazität und Größe“, sagte Eichhorn noch 2017 als VW-Entwicklungschef.

VW: Verdeckte Beteiligung und Insiderwissen?

Die Enthüllungen werfen die Frage auf, ob Eichhorn seine Beteiligung an Prime Solid seinem Arbeitgeber gemeldet hat. Während VW Millionen in QuantumScape investierte, soll Eichhorns Geld über Umwege zur Konkurrenz geflossen sein. Im Jahr 2021 stieg die Schweizer Aktiengesellschaft Value Grid Ventures, hinter der sich Eichhorns Vermögensverwaltung verbirgt, mit knapp 50 Prozent bei Prime Solid ein. Interessenskonflikte scheinen vorprogrammiert.

+++ VW-Werk streicht Stellen: Es rollt ein „Tsunami in der Region“ +++

Erschwerend kommt hinzu, dass Eichhorn nicht nur an den Gesellschafterversammlungen der Prime Solid Holding GmbH teilgenommen, sondern auch aktiv an der Produktentwicklung beteiligt gewesen sein soll. Besonders pikant: Gegen einen ehemaligen Mitarbeiter von Prime Solid ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Veruntreuung von Geschäftsgeheimnissen. Laut Gerichtsakten stand Eichhorn mit diesem Mitarbeiter in engem Kontakt.

VW schweigt

Auf konkrete Fragen zu seiner Rolle bei Prime Solid und seiner Verbindung zu dem beschuldigten Mitarbeiter wollte sich Eichhorn nicht äußern. Sein Anwalt wies die Vorwürfe jedoch entschieden zurück und erklärte gegenüber der „Bild“, Eichhorn habe „keine Beteiligung unter Verstoß gegen angebliche Wettbewerbsverbote“ vorgenommen. Eichhorn habe auch kein Insiderwissen weitergegeben.


Mehr News:


VW selbst hält sich in der Affäre bedeckt. In einer offiziellen Stellungnahme des Konzerns heißt es: „Aus Gründen des Datenschutzes und unserer arbeitsvertraglichen Verschwiegenheitspflicht bitten wir um Verständnis, dass wir uns nicht weiter äußern.“ In Konzernkreisen zeige man sich jedoch überrascht über die Enthüllungen und man wolle den Fall intern prüfen.

Markiert: