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VW-Krise schlimmer als gedacht? Branchen-Kenner deutlich: „Drastischer Ton überrascht“

Die VW-Krise sorgt für ein Beben in der deutschen Wirtschaft. Ein Branchen-Kenner zeigt sich wegen einer Sache besonders überrascht.

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© IMAGO/MiS

VW und seine Töchter - das sind die Marken

Zum Volkswagen Konzern gehören viele weitere bekannte Automarken. Wir stellen die bekanntesten VW-Töchter vor.

VW, die deutsche Automobil-Industrie, ja die ganze Wirtschaft steht unter Schock! Volkswagen fehlen fünf Milliarden Euro, der Vorstand schließt Werksschließungen nicht mehr aus, will die Job-Garantie für rund 110.000 Beschäftigte in Deutschland kündigen. Die Lage ist laut den Auto-Managern in Wolfsburg dramatisch. Finanz-Chef Arno Antlitz: „Wir geben in der Marke seit geraumer Zeit schon mehr Geld aus, als wir einnehmen. Das geht nicht gut auf die Dauer!“

Es würden die Verkäufe von 500.000 Autos fehlen, der Markt sei zumindest in Europa „nicht mehr da“. Bis 2026 sollen mehr als zehn Milliarden Euro eingespart werden. Jetzt spricht gegenüber News38 ein VW-Kenner Klartext. Er sieht die Lage äußerst ernst – und sagt deutlich: „Der drastische Ton des Vorstands überrascht!“

VW-Krise noch schlimmer als gedacht?

Gerd Holsten* (*Name geändert) ist Diplom-Ingenieur, seit 1991 in der Automobil-Industrie tätig, arbeitete zwischen 2005 und 2019 als Insolvenz-Manager für Zulieferer von VW. Gegenüber News38 sagt er: „VW hat mit seiner Kernmarke Volkswagen seit drei Jahrzehnten Rendite-Probleme. Dass der Vorstand aber so offen von Werksschließungen spricht, habe ich nicht erwartet. Der drastische Ton überrascht mich. Der Vorstand zettelt nicht ohne Not einen Konflikt mit dem mächtigen Betriebsrat an.“

VW produziert seine Autos neben dem Hauptwerk in Wolfsburg auch in Hannover, Braunschweig, Salzgitter, Emden, Osnabrück, Kassel, Zwickau, Chemnitz und Dresden. Dass deutsche Werke von einer Schließung betroffen sein könnten, sei fatal. „VW tut sich schwer, den Kurs zu ändern. Es ist wie ein Tanker, schwer und behäbig. Die Struktur dort ist bürokratisch.“

Branchen-Kenner deutlich: „Drastischer Ton überrascht“

Holsten sieht mehrere Gründe für die schwere Krise – nicht nur bei VW, sondern in der deutschen Automobil-Industrie generell: „Die Konkurrenz aus Asien holt auf. Damit meine ich vor allem die Japaner, die wir früher belächelt haben. Dass die Chinesen auch nicht dumm sind, ist klar. Sie mischen im unteren und mittleren Segment mit. Für deutsche Autobauer wird es also nicht leichter – was wir aber noch können, sind Premium-Fahrzeuge.“


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Dennoch steht die deutsche Wirtschaft vor Problemen. Denn auf jeden VW-Mitarbeiter, der entlassen würde, kämen zwei bis drei Mitarbeiter von Zulieferern. „Bei 20.000 entlassenen VW-Kräften kämen also im schlimmsten Fall 60.000 Personen, die bei Zulieferern arbeiten. Eine Menge Menschen würden ihre Jobs verlieren. Auch bei den Zeitarbeitsfirmen, den Handwerksbetrieben, den Kantinenbetreibern, bei Putz- und Wachfirmen, den Gartenbauern und sogar bei den Möbellieferanten.“ Es bleibt zu hoffen, dass die Lage nicht so prekär wird…

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