Veröffentlicht inVW

VW: Kommt ein Rettungspaket für den Autobauer? Expertin hat klare Meinung

Nach dem Hagel von Hiobs-Botschaften rund um VW hat eine Expertin die Lage eingeschätzt. Ob die Bundesregierung nun eingreifen sollte, liest du hier.

Dunkle Wolken hängen derzeit über dem VW-Konzern. (Archivbild)
© IMAGO/MiS

VW-Boss Oliver Blume – so steil verlief seine Karriere

Seit dem 1. September 2022 ist Herbert Diess nicht mehr CEO des VW-Konzerns. Nun sitzt Oliver Blume auf dem Chefsessel bei VW. Wir stellen dir seine Karriere vor.

Es steht schlecht um den Autobauer aus Wolfsburg. Das ist das ganz klare Signal, welches VW in der vergangenen Woche in Richtung Mitarbeiter gesendet hat. So schlecht sogar, dass Beschäftigte um ihre Jobs bangen, sogar Werke geschlossen werden könnten.

Nach dieser Hiobsbotschaft melden sich nun Experten zu Wort, die die wirtschaftliche Lage von VW und die drastischen Pläne einordnen.

VW: DIESE Probleme schaden dem Autobauer

Monika Schnitzer schätzt die wirtschaftliche Lage von Volkswagen als sehr brisant ein. „Volkswagen leidet besonders unter dem enormen Absatzrückgang in seinem Hauptabsatzmarkt China“, erklärt sie in einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“. Das ginge jedoch dort nicht nur VW so, sondern allen nicht chinesischen Autobauern. Für Volkswagen sei dieser Einbruch jedoch besonders dramatisch, da hier die meisten Gewinne erwirtschaftet würden.


SUV für unter 300 Euro leasen!
Ein Elektro-SUV mit Panoramadach, Klimaautomatik, smarter Einparkhilfe und riesigem 467-Liter-Kofferraum für unschlagbare 289 Euro im Monat: HIER verraten wir, wo du das Leasing-Schnäppchen ergattern kannst🛒.


Die Chefin der Wirtschaftsweisen und Vorsitzende des Expertenrats für die Transformation der Automobilindustrie beim Wirtschaftsministerium ist sich aber auch sicher, dass die derzeitigen Probleme des Autobauers größtenteils hausgemacht seien. „uf dem chinesischen Markt spielen Verbrenner eine immer kleinere Rolle, die Chinesen kaufen stattdessen einheimische Elektroautos, die vor allem auch mit besserer Software und technischer Ausstattung überzeugen. VW tut sich offensichtlich schwer, hier konkurrenzfähig zu werden. VW hat zuletzt den Start des Trinity-Modells, das das Vorzeige-Elektroauto werden soll, erneut verschoben.“

VW: Muss die Regierung jetzt eingreifen?

Den Wolfsburgern würde der Diesel-Skandal noch immer in den Knochen stecken, so Schnitzer. „Der Konzern hat immer wieder mit Qualitätsproblemen zu kämpfen, was Rückstellungen wegen Rückrufaktionen im zweistelligen Milliardenbereich erforderlich gemacht hat.“ VW habe es auch versäumt, rechtzeitig ein kostengünstiges Elektroauto auf den Markt zu bringen, mit dem es gegen chinesische Hersteller punkten könne. Als ganz klares Problem sieht sie auch die hohe Personaldichte des Konzerns. Diese jedoch abzubauen, sei schwierig, was der hohe Widerstand der Gewerkschaft jetzt schon zeigen würde.

Monika Schnitzer Vorsitzende des Sachverständigenrats. (Archivbild)
Monika Schnitzer Vorsitzende des Sachverständigenrats. (Archivbild) Foto: IMAGO/Sven Simon

Auf die Frage, ob die Regierung auf diese Krise mit einem Rettungspaket reagieren sollte, hat Schnitzer eine ganz klare Antwort. „Nein, das sollte sie nicht. Sie sollte vielmehr vermeiden, die Probleme dadurch zu vergrößern, dass das Verbrenner-Aus und damit die Zukunft Elektromobilität immer wieder in Frage gestellt wird.“

Doch auch die Politik sei ein Stück weit verantwortlich für die missliche Lage der Wolfsburger. „W hat sich auf steigende Absatzzahlen eingestellt und seine Produktionskapazitäten dafür ausgebaut. Durch die Forderung mancher Parteien, aus der Koalition und der Opposition, nach einer Abkehr vom Verbrenner-Aus, ist gerade in Deutschland eine Kaufzurückhaltung zu beobachten, die es so in anderen europäischen Ländern nicht gibt.“


Mehr News:


Für den Fall, das Volkswagen sich tatsächlich von einigen Mitarbeitern trennen sollte, sieht Schnitzer aber auch schon ein Licht am Ende des Tunnels. Es sei bedauerlich „wenn es jetzt zu Personalabbau kommt, weil die Elektromobilität nicht schnell genug in Fahrt kommt. Aber die Konzepte sollten entwickelt sein. Natürlich kommt es bei jetzt geplanten Stellenstreichungen zu Friktionen, aber in Zeiten des Fachkräftemangels sollte es für alle Beschäftigten neue Jobs geben. Es kommt deshalb vor allem darauf an, dabei zu helfen, für die Beschäftigten den Übergang in neue Jobs zu erleichtern.“



Markiert: