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VW-Krise: Paukenschlag! Mehrere Tarifverträge gekündigt – „Historischer Angriff!

VW hat es getan: Der Konzern hat mehrere wichtige Tarifverträge gekündigt, was weitreichende Konsequenzen für die Beschäftigten haben könnte.

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© IMAGO/Susanne Hübner

VW-Beben: Mitarbeiter müssen zittern – Konzern will zuschlagen

Was bisher undenkbar war, ist neue Realität bei VW. Die Konzernspitze denkt über Standort-Schließungen nach. Auch die Beschäftigungssicherung soll fallen. Eine Zeitenwende in Wolfsburg.

VW hat das wahrgemacht, was viele in den letzten Tagen befürchtet haben!

Der Autobauer kündigt eine ganze Palette an bestehenden Tarifverträgen und damit den vertrauensvollen Pfad der konstruktiven Zusammenarbeit auf. Damit spitzt sich die Tarifrunde 2024 bei VW massiv zu, noch bevor die erste Verhandlung überhaupt stattgefunden hat. 

VW: Kündigung mehrerer Tarifverträge – die Hintergründe

Am Dienstag (10.September) erhielt die IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt einen Brief, der für Zündstoff sorgt: Volkswagen hat eine Reihe von Tarifverträgen gekündigt. Konkret sind das der Tarifvertrag zur nachhaltigen Zukunfts- und Beschäftigungssicherung, Rahmentarifvertrag für Beschäftigte mit Spezialisten- oder Führungsfunktion, Regelungen zur Übernahme von Auszubildenden und der Tarifvertrag über die Vergütung und Einsatzbedingungen von Zeitarbeitnehmern. Diese Entscheidungen wurden getroffen, bevor die Verhandlungen für die Tarifrunde 2024 überhaupt begonnen haben.

„Mit einem beispiellosen Angriff auf das gemeinsame, historische Tarifwerk stellt Volkswagen die Mitbestimmung vor eine der größten Zerreißproben in der Unternehmensgeschichte,“ erklärt Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall, besorgt. Besonders kritisch sei das Aufkündigen der seit 30 Jahren geltenden Beschäftigungssicherung. Gröger betont, dass dieser Schritt gerade in Krisenzeiten wie der jetzigen ein fatales Signal an die Belegschaft sende.

Drohende Entlassungen

Mit der Kündigung des Zukunftstarifvertrags fällt der bisherige Schutzschirm gegen betriebsbedingte Kündigungen weg. Theoretisch könnte VW bereits Mitte 2025 mit Entlassungen beginnen, wenn kein neuer Vertrag zustande kommt. Für Daniela Cavallo, Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG, ist das nicht hinnehmbar. Sie warnt: „Es wird mit uns keine betriebsbedingten Kündigungen geben.“

Die Betriebsratsvorsitzende sagt außerdem: „Jetzt hat das Unternehmen also wahrgemacht, wovon wir seit Tagen ausgehen. Und es bleibt dabei: Wir werden uns gegen diesen historischen Angriff auf unsere Arbeitsplätze erbittert zur Wehr setzen. Es wird mit uns keine betriebsbedingten Kündigungen geben.“

Unerwarteter Effekt könnte Personalkosten in die Höhe treiben

Ein unerwarteter Effekt der Kündigung: Für viele Beschäftigte bedeutet dieser Schritt eine automatische Gehaltserhöhung. Mit der Auflösung des Tarifwerks treten alte Regelungen in Kraft, die höhere Löhne und mehr Arbeitszeit bringen. Dieser „Schattentarif“, wie er in Gewerkschaftskreisen genannt wird, könnte die Personalkosten erheblich in die Höhe treiben.

Der Schritt von VW sorgt nicht nur bei den Beschäftigten für Unruhe. Auch im Management gibt es Zweifel, ob die Entscheidung wirklich zu den erhofften Einsparungen führt. Thorsten Gröger warnt: „Insgesamt wirkt der Schritt von Volkswagen völlig unüberlegt, schließlich können die neu entstehenden Kosten an der Milliardengrenze kratzen.“ Es droht ein Rechtsstreit, der das Unternehmen teuer zu stehen kommen könnte.


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Die IG Metall bleibt entschlossen. Sie fordert das Unternehmen auf, noch im September an den Verhandlungstisch zu kommen, um Klarheit für die Beschäftigten zu schaffen. „Streichorgien sind kein Zukunftskonzept!“, so Gröger weiter. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein.

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