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VW-Krise: Nach „beispiellosem Angriff“ – jetzt geht’s ums Geld

Seit ein paar Tagen schwelt der Streit um mögliche Entlassungen und Werkschließungen bei VW. Jetzt wollen IG Metall und VW verhandeln.

Daniela Cavallo, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG, und Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, geben Pressestatements ab.
© picture alliance/dpa

VW-Beben: Mitarbeiter müssen zittern – Konzern will zuschlagen

Was bisher undenkbar war, ist neue Realität bei VW. Die Konzernspitze denkt über Standort-Schließungen nach. Auch die Beschäftigungssicherung soll fallen. Eine Zeitenwende in Wolfsburg.

Lasset die Spiele beginnen – der Tarifpoker bei VW kann bald losgehen.

Beide Seiten haben sich auf einen Termin geeinigt. Die Verhandlungen wurden, wie angekündigt, vorverlegt – weil es nicht nur um mehr Geld gehen soll, sondern auch um die jüngst von VW gekündigte Beschäftigungssicherung. 

VW: Tarifpoker geht los

Ein erstes wichtiges Datum steht fest: Die IG Metall und Volkswagen starten am 25. September in die Verhandlungen über den neuen Haustarif. Das gaben die Gewerkschaft und die Arbeitgeberseite am Donnerstag (12. September) parallel bekannt. Mit dem Termin steht auch fest, dass die Gespräche rund einen Monat früher beginnen werden als eigentlich geplant.

VW und IG Metall verhandeln

Der Auftakt der Gespräche wird in Hannover über die Bühne gehen, weil die IG Metall hier sitzt. Neben der Gewerkschaft und deren Verhandlungsführer Thorsten Gröger sitzen auch der VW-Betriebsrat rund um dessen Chefin Daniela Cavallo sowie Vertrauensleute auf der Arbeitnehmerseite.

+++ VW: Anspannung vor Gehalts-Poker! „Brummt gerade nicht“ +++

Die Verhandlungen fallen mitten in die VW-Krise. Die Stimmung ist extrem angespannt. Die IG Metall bezeichnete die Kündigung vieler Tarifverträge bei Volkswagen am Donnerstag als „beispiellosen Angriff der Arbeitgeberseite“. Der Volkswagen-Vorstand scheue keine Tabus mehr, hieß es.

Daniela Cavallo, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG, und Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, geben Pressestatements ab.
Daniela Cavallo, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG, und Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, geben Pressestatements ab. Foto: picture alliance/dpa

Beide Seiten rechnen in der aktuellen Gemengelage mit schwierigen und langwierigen Gesprächen. Die IG Metall bleibt bei ihrer Forderung: In der regulären Entgelt-Tarifrunde will sie sieben Prozent mehr Lohn für die rund 120.000 Tarifler sowie 170 Euro mehr für die Auszubildenden herausholen.


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VW hatte Anfang September angekündigt, wegen der angespannten Lage seine Sparpläne zu verschärfen und schließt Kündigungen und Werkschließen nicht länger aus. Sollten sich Volkwagen und die Gewerkschaft nicht bis Mitte 2025 über eine Neuregelung der Zukunftssicherung einigen, droht VW mit Entlassungen.

„Volkswagen hat den Beschäftigten ihren Airbag ausgebaut, obwohl das Management das Unternehmen auf eine rutschige Fahrbahn navigiert hat. Damit wird der Vorstand in keiner Weise seiner Verantwortung gegenüber der Belegschaft gerecht.“

Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer

Die IG Metall und der Betriebsrat haben schon massiven Widerstand gegen die Pläne angekündigt: „Werksschließungen und Massenentlassungen wird es mit uns nicht geben. Wenn nötig, dann werden Zehntausende Kolleginnen und Kollegen dies mit Nachdruck untermauern!“ Am 30. November läuft die Friedenspflicht aus, ergo wären am Folgetag – also dem 1. Dezember – Warnstreiks möglich. Zuletzt legten 2018 Zehntausende VW-Mitarbeiter bei Warnstreiks die Arbeit nieder.