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VW: Zynische Todesanzeige aufgetaucht! „Plötzlich verstorben“

Bei VW herrscht Totengräberstimmung. Zumindest geht so manch ein Mitarbeiter etwas makaber mit seiner Angst vor dem Jobverlust um.

Sehr zynisch: VW-Mitarbeiter beerdigen die Beschäftigungssicherung.
© IMAGO / Panthermedia / Volkswagen AG

VW-Beben: Mitarbeiter müssen zittern – Konzern will zuschlagen

Was bisher undenkbar war, ist neue Realität bei VW. Die Konzernspitze denkt über Standort-Schließungen nach. Auch die Beschäftigungssicherung soll fallen. Eine Zeitenwende in Wolfsburg.

Bei VW geht die Angst um. Seitdem der Konzern die Bombe platzen ließ und nackte Krisen-Fakten auf den Tisch gelegt hat, darf sich kein VW-Mitarbeiter mehr sicher fühlen.

Volkswagen überprüft jede der rund 120.000 Stellen in den deutschen Werken. Die Mitarbeiter müssen um ihre Jobs bangen. Ein flaues Gefühl, was sie bisher so nicht kannten. Und mit dem jeder anders umgeht. Jetzt ist eine zynische Todesanzeige aufgetaucht.

VW begräbt Jobsicherheit

Fakt ist: VW hat die seit mehr als 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung aufgekündigt. Ab kommendem Sommer könnte VW also Mitarbeiter rauswerfen. Es brodelt am Band und in den Büros. Zuletzt hatten Tausende VW-Mitarbeiter gegen die harten Sparpläne von Volkswagen protestiert – mit Bannern und Böllern begleiteten sie am Mittwoch (25. September) den Auftakt zum Tarifpoker.

Ein Protest der etwas anderen Art ist eine „Todesanzeige“, die ebenfalls am Mittwoch verteilt wurde und aktuell in den sozialen Netzwerken die Runde macht. In der schlichten Anzeige steht neben einem Kreuz „Für uns alle unfassbar, verstarb plötzlich und unerwartet die Beschäftigungssicherung bei VW – *01.01.1994 †10.09.2024“. Als Trauernde werden in der Anzeige die VW-Belegschaften angegeben, genau wie alle Standortregionen, Zulieferer und Dienstleister, die übrigen Konzernmarken, die Automotive-Branche sowie Deutschland und Europa als Ganzes.

VW: Unsicherheit immer da

Zu finden ist in der Anzeige ein Zitat aus einer älteren VW-Pressemitteilung. Demnach sah die VW-Welt im Juni vergangenen Jahres nach außen noch ganz anders aus. Heute müssen diese Worte wie Hohn klingen für die Mitarbeiter:

„Vorstand und Betriebsrat bekräftigen bei der Betriebsversammlung, weiter zusammen an den gemeinsamen und gleichrangigen Zielen Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung zu arbeiten.“

Pressemitteilung der VW AG vom 14.016.2023

Richtig bitter und zynisch wird die Anzeige am Schluss: Die Beisetzung der Beschäftigungssicherung finde im engsten Kreis der VW-Familie statt, heißt es. Von Beileisbekundungen am Grab sowie von Kranz- und Blumengrüßen bitte man abzusehen. Und dann bekommen noch die Chefs und die Anteilseigner rund um die Piëchs ihr Fett weg: „Aktionäre, insbesondere die aus Salzburg, Vorstände und andere Totengräber sind bei der Trauerfeier nicht erwünscht.“


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Ob VW wirklich Mitarbeiter rauswirft, ist längst noch nicht entschieden. Nicht wenige Experten und Beobachter glauben, dass der Konzern die Aussagen nur als Drohmittel dafür nutzt, um bei den frisch gestarteten Tarifverhandlungen mindestens eine Nullrunde zu erreichen – oder sogar einen Lohnverzicht. Von zehn Prozent ist da die Rede. Dennoch: Die Unsicherheit und die Angst vor dem Jobverlust bleiben erstmal…