Eigentlich gilt Norwegen als DAS Vorzeigeland in Sachen Elektromobilität. Die Norweger fahren im wahrsten Sinne voll drauf ab.
Da verwundern die Gedankenspiele der Regierung und des größten norwegischen Auto-Importeurs dann doch etwas – und VW ist mittendrin.
VW: Doch wieder Benziner?
Harald A. Møller importiert verschiedene VW-Marken. Seit Anfang des Jahres nur noch reine Stromer. Vor allem der ID.4 geht hier ganz gut weg. Und bisher setzte sich Møller auch immer dafür ein, dass ab kommendem Jahr in Norwegen nur noch elektrische Fahrzeuge als Neuwagen verkauft werden. Das war eigentlich schon beschlossene Sache. Jetzt aber sieht es nach einer Kehrtwende aus, wie norwegische Medien berichten.
Hintergrund ist der neueste Vorschlag der Regierung für den Staatshaushalt. Der sehe vor, dass es im Elektroauto-Vorzeige-Land auch künftig 10 bis 20 Prozent Autos mit fossilen Brennstoffen geben solle. VW-Riese Møller sieht sich daher von der Regierung getäuscht. Von wegen nur noch E-Autos. Daher sehe man sich gezwungen, „über die Wiederaufnahme des Verkaufs von Volkswagen-Pkw mit Verbrennungsmotor nachzudenken“, heißt es vom Møller-Chef.
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Offenbar wurmt das Unternehmen der neue Kurs der Regierung extrem. Es gehe rückwärts in die Zukunft, heißt es. Eigentlich wolle man mit der E-Offensive weitermachen und beweisen, dass Elektroautos in Norwegen funktionieren. Aber die Wirtschaft allein könne den eingeschlagenen Kurs nicht allein wuppen, da brauche es auch weiter Hilfe aus der Politik. Wenn die Regierung das mit den Verbrennern ernst meine, könne man „nicht tatenlos zusehen, wie die Konkurrenten in diesem Teil des Marktes herumtollen“. Allerdings ist der Drops noch nicht gelutscht, noch sind politische Nachverhandlungen und ein endgültiges Verbrenner-Aus im kommenden Jahr möglich.