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VW-Krise: Promi-Investor mit Knallhart-Urteil – „Sehe keine Chance mehr“

Für Frank Thelen ist VW fast tot. Generell sieht der Promi-Investor die deutsche Automobil-Industrie im Abwärtsstrudel.

Für Frank Thelen ist VW fast tot...
© IMAGO/Political-Moments

VW Golf – das ist die Geschichte des Weltbestsellers!

Die Geschichte des VW Golf von seinen Anfängen im Jahr 1974 bis zur achten Generation.

Investor Frank Thelen ist bundesweit bekannt. Nicht nur als Star in der Vox-Erfolgsshow „Die Höhle des Löwen“ – sondern auch für seine offenen und klaren Aussagen.

Jetzt bekommt die deutsche Automobil-Industrie ihr Fett weg – und VW ist da mittendrin. Für Thelen ist VW fast tot.

VW fast tot?

Bei „ntv“ stellt Thelen den deutschen Autobauern ein vernichtendes aus. Dass sie auch künftig eine weltweit führende Rolle spielen, schließt der Promi-Investor komplett aus. „Auf keinen Fall. Die Frage ist: Kann sie überleben? Das kann man diskutieren. Ich bin gegen ein Verbrenner-Verbot. Jeder soll fahren, was er will“, sagt Thelen. Den Ausstoß könne man doch über eine CO2-Steuer regulieren – „und alles ist gut“. Aber, wenn man sich die Physik anschaue, sei klar, „dass das Elektroauto der absolut beste Weg ist, falls nicht etwas anderes Revolutionäres erfunden wird.“ Auch Wasserstoff ergibt für Thelen einfach keinen Sinn. „Dass BMW jetzt ein Wasserstoff-Auto vorstellt, ist wirklich bescheuert. Das kann ich nicht nachvollziehen, wenn man sich die Infrastruktur anschaut. Wir werden elektrische Autos bekommen. Das ist die Zukunft. Punkt.“

VW entwickelt im Werk Salzgitter neuerdings nicht nur Batteriezellen, sondern will sie jetzt auch wieder recyceln. (Symbolbild), Ziel ist die industrialisierte Rückgewinnung wertvoller Rohmaterialien., Die Pilotanlage für Batterie-Recycling am Standort Salzgitter ist am Freitag in Betrieb gegangen.
VW entwickelt im Werk Salzgitter Batteriezellen. Aber: Reicht das? Foto: Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Insofern liegt VW doch richtig mit seiner reinen Elektro-Strategie, oder nicht? Nein, findet der Investor. Man müsse günstig hochwertige Batterien produzieren. Das könnten aktuell nur CATL in China und Tesla. „Man könnte versuchen, Batterien bei den Chinesen einzukaufen, aber dann wird man niemals dieselben Preise anbieten können“, sagt Thelen.

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Deswegen würden aus seiner Sicht BYD und Tesla die führenden Autoproduzenten werden. „Das wird ähnlich laufen wie bei Apple und Samsung. Ich betone seit zwei oder drei Jahren, dass wir in diese Richtung laufen. Bisher habe ich Recht behalten und jetzt sehe ich eigentlich keinen Ausweg mehr, wie sich die deutsche Autoindustrie retten kann.“

VW in Salzgitter: „Wirklich schwierig“

Na klar baue VW eigene Batterie-Fabriken, zum Beispiel in Salzgitter. Aber: „Das, was in Salzgitter gebaut wird, kann nicht mit der Produktion von CATL in China oder Tesla mithalten. Man muss die Skalierung sehen, es wurden Milliarden investiert! Es ist wirklich schwierig, eine High-End-Technologie wie eine Batterie in Masse zu produzieren. Das ist wie bei Computerchips“, sagt Thelen. Er würde sich sehr freuen, wenn er falsch liege – und VW, Mercedes oder BMW die Superbatterie präsentieren und mitteilen, dass sie die Produktion – ähnlich wie Tesla – optimiert haben und wieder für 25.000 Euro herausragende Autos bauen können. „Aktuell sehe ich auf diesem ‚Schachbrett‘ für die deutschen Autobauer aber einfach keine Chance mehr, sich sinnvoll zu bewegen“, so Thelens vernichtendes Urteil.


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Volkswagen habe lange einfach Geld gedruckt und gesagt: Was willst Du? “ Ex-Chef Herbert Diess hat in meinen Augen ernsthaft versucht, das Unternehmen umzubauen. Ich habe nie mit ihm gearbeitet, deswegen kann ich nicht sagen, wie effektiv er war. Von außen betrachtet ist er am eigenen Unternehmen kaputtgegangen und wurde ausgespuckt. Das ist zu 100 Prozent die Schuld von VW“, sagt er im ntv-Podcast „Biz & Beyond“.