Wer mit der Bahn in Hannover ankommt, hat ihn jahrelang sofort gesehen: Den „Telemoritz“ mit dem fetten VW-Branding. Ankunft Hannover, Ankunft im VW-Land. Das war einmal. Auf eine Rückkehr des Volkswagen-Hallos hatten viele gehofft – wohl vergebens.
Die nächste Bombe platzte am Freitag (18. Oktober): Der Fernsehturm „Telemoritz“ in Hannover soll jetzt doch nicht abgerissen werden. Der Verkauf scheint beschlossen. Viele kleine Wohnungen sollen entstehen. Nicht alle feiern das.
VW-Turm soll verkauft werden
Der marode Fernsehturm „Telemoritz“ in Hannover soll verkauft und nicht abgerissen werden. Nach Medienberichten hat Turmeigentümer Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) der Stadt mitgeteilt, dass Gespräche mit einem Interessenten beginnen würden. Ein Unternehmer aus Hannover verhandele über die Möglichkeit, an dem Standort rund 120 kleine Wohnungen zu schaffen.
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Damit soll die Initiative um den Event-Unternehmer Daniel Pflieger und den Musikproduzenten Mousse T. das Nachsehen haben. Sie hatten etwa acht Millionen Euro an Sponsorenzusagen eingesammelt, um dem Turm eine Zukunft als Ort für Konzerte und besondere Veranstaltungen zu geben. Er sei maßlos enttäuscht, nicht den Zuschlag bekommen zu haben, sagte Pflieger dem NDR. Viele Unternehmen aus Hannover hätten sich an sein Team gewandt, um am alten Fernsehturm einen Raum für alle Hannoveraner zu schaffen. Aber es sei natürlich positiv, dass der Turm nicht abgerissen werde.
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Jetzt schlägt der Unternehmer aus Hannover vor, nicht nur die Technikplattform auf gut 70 Metern Höhe für Wohnzwecke umzubauen, sondern auch rund um den Turmschaft Mikro-Appartements zu stapeln.
VW-Turm: Standsicherheit „grenzwertig“
Der 1959 gebaute und 141 Meter hohe Turm ist seit dem Jahr 2000 im Besitz von VWN. Einem Gutachten von 2023 zufolge ist die Standsicherheit des Turms „grenzwertig“. Auf der höchsten Plattform, 102 Meter über dem Busbahnhof, wurden Logos des Autobauers bereits entfernt. 2020 hatte sich ein Betonbrocken von der Größe eines Backsteins in etwa 70 Metern Höhe aus dem Turm gelöst. Verletzt wurde niemand.(dpa)