Die VW-Krise spitzt sich immer weiter zu – drei Werksschließungen stehen im Raum. Dazu massive Lohnkürzungen. Zehntausende Mitarbeiter bangen um ihre Jobs, beim Betriebsrat und der IG Metall läuten sämtliche Alarmglocken!
Kein Wunder also, dass die Stimmung bei der zweiten Runde der Tarifverhandlungen zwischen VW und IG Metall angespannt ist. Am Mittwoch (30. Oktober) trafen sich Vertreter beider Seiten in Wolfsburg – doch die Fronten sind verhärtet.
VW: Krise überschattet Tarifverhandlungen
Die Schlagzeilen könnten nicht düsterer sein: Die wirtschaftliche Talfahrt hat VW voll erwischt. Im Vergleich zum Vorjahr brach der Konzerngewinn nach Steuern um satte 64 Prozent auf nur noch 1,58 Milliarden Euro ein. Das operative Ergebnis? Ebenfalls ein Rückgang von 42 Prozent. Und die Verkäufe laufen schleppend – mit einem Rückgang von 7 Prozent liegen die Zahlen weit unter den Erwartungen des Autobauers.
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Diese Zahlen nimmt VW, um in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen weiter auf ihre radikalen Sparmaßnahmen zu pochen. Verhandlungsführer Arne Meiswinkel, Personalvorstand der Kernmarke, sagte vor Beginn der Gespräche: „Die Lage spitzt sich weiter zu. In der Konsequenz müssen wir unsere Effizienz steigern und unsere Kosten senken.“ Denn: „Nur wer erfolgreich wirtschaftet, kann auch sichere Arbeitsplätze bieten“, so Meiswinkel.
IG Metall geht auf die Barrikaden
Doch die IG Metall bleibt unnachgiebig. Von Seiten Thorsten Grögers, Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter, heißt es: „Wir erwarten heute, dass das Unternehmen zumindest mal die Bereitschaft erklärt, mit uns in einen Verhandlungsprozess einzutreten, der zum Ziel hat, Alternativen zu entwickeln zu Werkschließungen und zu betriebsbedingten Kündigungen.“ Sollte VW die Werksschließungen nicht wenigstens noch einmal zur Diskussion stellen, würde die Gewerkschaft die Verhandlungen platzen lassen. Die IG Metall würde sich dann auf „weitere Eskalation“ vorbereiten, so Gröger.
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VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo verlangt unterdessen ein gemeinsames Zukunftskonzept. Ihre Forderung: „Keine blinden Einsparungen auf dem Rücken der Mitarbeiter!“ Jede Krise ist immer gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG Metall gemeistert worden. Und genau diesen Weg möchten wir einschlagen“, erinnert sie. Der Betriebsrat verkenne nicht, dass sich VW in einer „schwierigen Lage“ befinde. Doch Cavallo mahnt: „Da gehört sehr viel mehr dazu, als über Arbeitskosten und Fabrikkosten zu sprechen.“ (mit dpa)