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VW-Krise: Schockstarre in Wolfsburg! Maklerin legt nach – „Dann ist es jetzt zu spät“

VW steckt in der Krise – und Wolfsburg damit auch. In der Stadt geht die Angst um. Eine Maklerin muss eine bittere Wahrheit aussprechen.

In Wolfsburg ist derzeit alles anders. Dank VW.
© IMAGO/regios24

Wolfsburg – das ist die VW-Stadt

Die ganze Welt kennt Wolfsburg - dank VW. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wolfsburg im Jahr 1302. Gegründet wurde die Stadt 1938 als Sitz des Volkswagen-Werks.

Die Stadt Wolfsburg würde es ohne VW nicht geben. Wolfsburg ist VW. Hier lebt man gut. Hier verdient man gut. Fast jeder Zweite hier arbeitet bei Volkswagen oder hat Verwandte und/oder Freunde, die bei VW am Band stehen oder im Büro sitzen.

Es gibt auch so etwas wie den „Wolfsburger Traum“: Familie gründen, Haus bauen, Auto und Garage haben. Und das möglichst früh. Tausende Wolfsburger lebten diesen Traum. Jetzt aber ist er in Gefahr.

VW: Maklerin schildert neuen Alltag

So klingen auch die Aussagen der Wolfsburger Immobilienmaklerin Kristin Rößer. Sie hatte letztens schon ein düsteres Bild davon gezeichnet, mit welchen Ängsten die Betroffenen momentan zu kämpfen haben. (HIER liest du mehr!) Jetzt legt die Vollblut-Wolfsburgerin noch mal nach. „Es herrscht eine große Unsicherheit und auch Angst vor der eigenen beruflichen Zukunft und vor der Entwicklung der Stadt“, sagte Rößer zu „Focus online“. Die Abhängigkeit von Volkswagen betreffe alle – und diese ständige Zukunftsangst bleibe ein zentrales Thema im Alltag der Wolfsburger.

Die Konzern-Krise treffe auch den Immobilienmarkt in der Stadt. Immer wieder meldeten sich Wolfsburger, die gerne eine Bewertung für ihre Immobilien hätten. Die sagten dann: „Wir wollen gut vorbereitet sein. Wenn sich das bei Volkswagen ganz schlecht entwickelt, dann wollen wir schnell verkaufen können“, sagte Rößer. „Ich sage dann oft zu meinen Kunden: Wenn Sie daran glauben, dass VW diese Krise nicht meistern wird, dann ist es jetzt zu spät zu verkaufen.“


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Generell seien viele Wolfsburger seit Ausbruch des VW-Bebens in einer Art Schockstarre. Sie seien schwer verunsichert. Auch weil in den Medien immer entsprechend negativ über Volkswagen berichtet würde. „Dann gehe ich eben nicht in die Stadt shoppen und kaufe mir den nächsten Pullover oder das nächste Paar Schuhe, sondern dann bin ich erst mal vorsichtig“, sagte Rößer zu „Focus online“.

VW: Wolfsburg-Maklerin mit Zweckoptimismus

Vor allem ältere Wolfsburger seien pessimistisch, wenn es um VW und die Stadt geht. Die Jüngeren hätten ihr positives Denken bewahrt. Und auch die Maklerin selbst versucht es mit Zweckoptimismus: VW habe schon ganz andere Krisen überstanden. „Wir müssen ein paar Wochen, vielleicht Monate durchhalten, und dann wird sich das Ganze positiv auf die Stadt auswirken. Danach können wir wieder in eine tolle Zukunft schauen.“ Auch ihre Kunden sollten hoffnungsvoll in die Zukunft schauen – trotz allem. „Wir sollten doch eher daran glauben, dass es Volkswagen in Zukunft wieder besser geht. Und genau daran glaube ich auch, weil es meine Heimat ist.“