Nicht nur bei der VW-Belegschaft herrscht wegen der Konzern-Krise Unruhe, sondern offenbar auch ziemlich weit oben.
Die fetten Jahre scheinen erstmal vorbei zu sein bei VW. Das wissen natürlich auch die erfolgsverwöhnten Führungskräfte bei Volkswagen.
VW & Co.: „Führungskräfte sind nervös“
Personalberater packen jetzt in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) aus. Dabei geht es nicht nur um VW, sondern auch um andere großen Unternehmen wie Bayer. Auch am Rhein krempelt man sein Geschäftsmodell ziemlich um. Genau wie am Mittellandkanal. Und das macht was mit den Leuten. Auch mit den Führungskräften, offenbar. Laut einem Personalberater wollen nach den goldenen Jahren immer mehr Fach- und Führungskräfte aus der Branche flüchten – oder müssen gehen. „Es herrscht Krisenstimmung“, sagt er gegenüber der Zeitung.
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Ein anderer sagt: „Viele sind nervös. Sie kontaktieren uns, auch wenn noch gar nicht klar ist, ob sie ihre bisherige Stelle behalten können.“ Dabei sei es ein Irrglaube, dass Führungskräfte, die jahrelang in erfolgreichen Großkonzernen wie VW Verantwortung übernommen hatten, keine Probleme auf dem Arbeitsmarkt hätten. Die Herausforderung bestehe darin, dass viele Manager sich bisher nicht selbst vermarken mussten. Und vergleichsweise ratlos dastehen. Hinzu komme ja auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Ganz so rosig sieht es da laut dem aktuellen Beschäftigungsbarometer des Münchner Ifo-Instituts nicht aus. Die Unternehmen, vor allem aus der Industrie, sind demnach zurückhaltender in Sachen Personalsuche. Das Barometer sank im Oktober auf den niedrigsten Wert seit Juli 2020.
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VW & Co.: Vermittler geben Tipps
Entsprechend viele Initiativbewerbungen flattern bei den Headhuntern rein – laut dem Personalberater auch von Führungskräften, die 80.000 Euro aufwärts verdienen wollen. „Die Initiativbewerbungen aus der Automobil-Industrie inklusive Zulieferer steigen seit fünf Jahren, seit einem Jahr deutlich“, sagt ein Berater. Gleichzeitig gebe es einen Trend unter den Topleuten, der noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen sei. Er sieht geradezu einen Paradigmenwechsel in der Automobil-Industrie: „Wenn Manager die Chance sehen, eine Stelle mit vergleichbarer Verantwortung zu bekommen, wollen einige die Branche wechseln.“ Dem gegenüber stünden die Unternehmen. Auch hier gebe es Veränderungen: Die Firmen wünschten sich als Führungskräfte weniger Einzelkämpfer, die möglichst viel kontrollieren wollen, sondern mehr spezialisierte und selbstreflektierte Manager, die stärker im Team denken.
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Die Jobvermittler sprechen den Führungskräften bei VW & Co. in der „FAZ“ aber auch Mut zu: „Gerade in schlechten Zeiten werden gute Führungskräfte gebraucht“, heißt es. Die wirtschaftliche Lage werde sich irgendwann wieder bessern. Gleichzeitig bekommen die abwanderungswilligen Manager noch Tipps mit auf den Weg: „Versenden Sie lieber drei gut durchdachte Bewerbungen als unzählige Verzweiflungsanschreiben“, rät ein Personalberater den Führungs- und Fachkräften. Ältere Chefs sollten außerdem über ihre Gehaltsvorstellungen nachdenken. „Manchmal ist weniger mehr“, sagt er. (ck)