Im Fall der VW-Bande gibt es Urteile!
Nachdem sie sich monatelang schamlos bei VW bedient hatten, müssen einige Männer jetzt hinter Gitter schmoren.
VW: Teure Teile „fallen“ vom Laster
Sie machten eine Millionenbeute bei VW. Jetzt müssen sechs Männer dafür büßen. Im Falle der „VW-Containerbande“ sind am Mittwoch (13. November) am Landgericht Braunschweig die Urteile gefallen. Dabei ging es um schweren Bandendiebstahl und gemeinschaftlichen Diebstahl. Angeklagt waren sechs Männer im Alter zwischen 40 und 56 Jahren. Die Männer wurden zu Gesamtfreiheitsstrafen zwischen acht Monaten (auf Bewährung) und drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden, wie eine Sprecherin zu News38 sagte. Darüber hinaus sei bei allen Angeklagten „die Einziehung des Wertes des Taterlangten in unterschiedlichen Höhen“ angeordnet worden. Das Urteil sei aber noch nicht rechtskräftig.
Die Männer hatten monatelang diverse Autoteile bei VW abgezwackt; deren Wert: Rund zwei Millionen Euro. Sie hatten in den Jahren 2019 und 2020 zwölf Mal containerweise wertvolle Autoteile aus dem VW-Logistikzentrum in Harvesse mitgehen lassen und dann ins Ausland verkauft. Das Ganze spielte sich jeweils nachts in dem VW-Zentrum in Harvesse abg. Die Männer prüften vorher gezielt, welche Ware auf Lager ist und haben dann „Bestellzettel“ für das Diebesgut geschrieben. Einer der Verurteilten sorgte vor Ort dafür, dass neben der normalen Lieferung auch die „Zusatzbestellungen“ auf die Sattelzüge einer Braunschweiger Spedition verladen werden, ganz hinten am Ende der Ladefläche im Heck. Die Lkw wiederum sollen dann von anderen Verurteilten gefahren worden sein.
Danach luden die Männer ihre Beute auf einem Parkplatz in der Nähe des VW-Logistikzentrums in Wendeburg im Kreis Peine um. Damit der Umweg nicht auffällt, haben sie die GPS-Verbindung der Zugmaschinen gestört. Die Beute brachten sie dann wiederum zur Braunschweiger Firma der beiden verurteilten Unternehmer. Hier wurden dann die Bremsscheiben, Radlager & Co. gezählt und neutral zum Weiterverkauf verpackt. Die etwa zwei Millionen teure VW-Neuware haben die Männer dann vor allem nach Osteuropa verkauft – bei den Angeklagten handelt es sich um Spätaussiedler, die auch auf Russisch kommunizierten.
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Ins Rollen kam der Fall dann erst, weil ein VW-Sicherheitsmitarbeiter eine anonyme Anzeige aufgab. Danach folgten monatelange und akribische Ermittlungen der Polizei – bis die Bande dann im Juni 2020 aufflog.