Die Tarifverhandlungen zwischen VW, Betriebsrat und IG Metall sind am Donnerstag (21. November) in die dritte Runde gegangen. Bereits vor dem Gesprächsstart ist die Stimmung angespannt. Laut IG Metall reisten rund 6.000 Mitarbeiter aus ganz Deutschland für eine Kundgebung in Wolfsburg an. So kurz vor Weihnachten erhoffen sie sich vor allem eins: Ergebnisse!
Doch diese lassen auf sich warten, wie die IG Metall nach der dritten Runde Tarifverhandlungen mitteilt. Mit VW habe es am Donnerstag erneut keinen Durchbruch gegeben. Und die Vertreter der Gewerkschaft sind stinksauer!
VW: Keine Einigung bei Tarifverhandlungen
Die Nerven liegen blank: Auch in der dritten Runde der Tarifverhandlungen zwischen der IG Metall, dem Betriebsrat und Volkswagen konnten die Beteiligten am Donnerstag keine Einigung erzielen. Statt eines Kompromisses dominiert weiter der Konflikt, und die Sorgen der Beschäftigten wachsen. Laut Betriebsrat weigere VW sich weiterhin, Werksschließungen und Massenentlassungen endgültig auszuschließen. An ein Aufatmen ist für die Belegschaft also noch immer nicht zu denken.
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Im Vorfeld hätten die IG Metall und der Betriebsrat VW bereits ein Gesamtkonzept für die Zukunft des Konzerns präsentiert. „Damit sind wir in die Offensive gegangen und haben das gemacht, was eigentlich Aufgabe des Managements wäre: Nämlich einen Plan für die Zukunft zu skizzieren, statt nur rabenschwarz für eine Abwärtsspirale zu sorgen. Mit unserem Gesamtkonzept tragen wir Verantwortung in schweren Zeiten und gehen dabei bis an unsere Schmerzgrenze, mit eigenen Beiträgen, die die Beschäftigten einbringen – insgesamt ein Volumen auf Arbeitskostenseite von 1,5 Milliarden Euro“, so Thorsten Gröger, IG Metall-Verhandlungsführer.
„Der Vorstand provoziert maximal“
Doch darauf sei VW nicht näher eingegangen. „Der Vorstand provoziert seit Wochen maximal mit historischen Tabubrüchen: Werksschließungen, Massenentlassungen, Tarifeinschnitte. Und trotzdem ist die Arbeitnehmerseite in die Offensive gegangen und hat dem Vorstand eine Kompromisslinie aufgezeigt. Es ist jetzt am Unternehmen, sich zu bewegen und auf die IG Metall zuzugehen“, meint Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo dazu.
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IG Metall und Betriebsrat kündigen an, es nach dem Ablauf der Friedenspflicht am 30. November so richtig knallen zu lassen. „Wir werden uns auf ein Eskalationsszenario ab Anfang Dezember vorbereiten. Wenn nötig, dann wird es ein Arbeitskampf werden, den die Bundesrepublik so seit Jahrzehnten nicht erlebt hat“, macht Verhandlungsführer Gröger unmissverständlich deutlich. Cavallo fügt hinzu: „Ende November endet die Friedenspflicht – und es beginnt damit die Möglichkeit für die Belegschaft, dem Vorstand zu zeigen, dass sie bereit ist, für ihre berechtigten Forderungen auf die Straße zu gehen.“
Am 9. Dezember sollen die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden.