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VW-Krise: Ende der Friedenspflicht! Mitarbeiter läuten Warnstreikphase ein – „Produktion wird auf Eis liegen“

In der Nacht zum Sonntag (1. Dezember) ist für die VW-Mitarbeiter die Friedenspflicht zu Ende. Mit einem Knall läuten sie die Warnstreikphase ein.

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VW-Beben: Mitarbeiter müssen zittern – Konzern will zuschlagen

Was bisher undenkbar war, ist neue Realität bei VW. Die Konzernspitze denkt über Standort-Schließungen nach. Auch die Beschäftigungssicherung soll fallen. Eine Zeitenwende in Wolfsburg.

Die Geduld der VW-Belegschaft hat ein Ende: Mit Feuertonnen, Fahnen und entschlossenem Protest haben rund 300 Mitarbeiter in Wolfsburg in der Nacht zum Sonntag (1. Dezember) das Ende der Friedenspflicht eingeläutet.

Jetzt läutet die VW-Belegschaft sowie die IG Metall die Warnstreikphase ein. Was du jetzt wissen musst, liest du hier.

VW-Krise: Ende der Friedenspflicht

Seitdem VW die Bombe platzen ließ und radikale Sparmaßnahmen verkündet hat, liegen die Nerven der Mitarbeiter blank. Kein Wunder, schließlich stehen Werksschließungen, Massenentlassungen, Lohnkürzungen und mehr im Raum. Dazu kommen drei Runden an gescheiterten Tarifverhandlungen zwischen Volkswagen, Betriebsrat und IG Metall. Jetzt, wo die Friedenspflicht zu Ende ist, gehen die Mitarbeiter des Autobauers auf die Barrikaden. Mit einem Knall haben rund 300 von ihnen in der Nacht zum Sonntag die Warnstreik-Phase in Wolfsburg eingeläutet.

+++ VW-Mitarbeiter gehen auf die Barrikaden – für einige hat es jetzt bittere Folgen +++

VW-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo betont: „Ich bin mir sicher, dass wir einen enormen Zuspruch haben werden, wenn die ersten Aktionen anstehen. Und wohin dann die Belegschaft mit ihrem Unmut will, steht auch unmissverständlich fest: In Richtung Vorstand, der Öl ins Feuer gießt, anstatt seiner Verantwortung gerecht zu werden.“

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Mit einem Knall läuteten 300 VW-Mitarbeiter in Wolfsburg das Ende der Friedenspflicht ein. Foto: picture alliance/dpa

„Produktion wird auf Eis liegen“

Schon 2018 sorgten die VW-Warnstreiks mit über 50.000 Beteiligten für Schlagzeilen. Auch 2021 legten tausende Mitarbeitende unter Pandemiebedingungen die Arbeit nieder. Jetzt, mit Ablauf der Friedenspflicht in der Nacht von Samstag auf Sonntag, steht die nächste Eskalationsstufe im Tarifkonflikt an. IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger ist sich sicher: „In allen Werken wird in nächster Zeit die Produktion temporär auf Eis liegen.“


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Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Entgelt und 170 Euro monatlich zusätzlich für Auszubildende. Dem gegenüber steht die „Giftliste“ von Volkswagen: Kürzungen bei Tarifen, Streichungen von Zulagen und eine drastische Reduzierung der Ausbildungsplätze. Ob sich VW-Vorstand, Betriebsrat und die Gewerkschaft in der nächsten Runde der Tarifverhandlungen einigen können, ist ungewiss. Eines ist jedoch klar: Die Belegschaft ist bereit, für ihre Zukunft zu kämpfen. Und die ersten Aktionen dürften ein Vorgeschmack auf das geben, was passiert, wenn VW weiter auf Konfrontation setzt.