Die Stimmung bei VW ist, gelinde gesagt, aufgeheizt. Oder schon längst am brennen, wenn es nach der IG Metall geht. Denn der Konzern steckt in der Krise. Die Fronten zwischen Volkswagen und IG Metall verhärtet.
Die Tarifverhandlungen liefen bislang erfolglos. Die Friedenspflicht ist vorbei. Und bei VW darf gestreikt werden – und die IG Metall fackelt nicht lang. Am Montag (2. Dezember) streiken Mitarbeiter an verschiedenen VW-Standorten in Deutschland. Und in Wolfsburg lassen es sich VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo und IG Metall Verhandlungsführer Thorsten Gröger nicht nehmen, sich beim Warnstreik zur aktuellen Lage zu äußern – und den Vorstand in die Mangel zu nehmen.
VW: IG Metall geht auf die Barrikaden
Drohende Werksschließungen, ein möglicher Personalabbau, potentielle Lohnkürzungen und das Ende der Beschäftigungssicherheit – in diesem Jahr mussten VW-Mitarbeiter eine Hiobsbotschaft nach der nächsten hinnehmen. Die guten Zeiten, so scheint es fast, sind erst einmal vorbei. Die Zügel müssen angezogen werden – und Volkswagen muss an verschiedenen Stellschrauben drehen, um wieder auf Kurs zu kommen.
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Doch wer ist eigentlich Schuld an dieser Misere? Der Vorstand? Die Politik? Ganz eindeutig lässt sich das bei so einer komplexen Gemengelage aus dem Wunsch nach E-Wende, wegfallenden Prämien und Kundennachfrage wohl nicht festmachen. Aber VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo und IG Metall Verhandlungsführer Thorsten Gröger sind sich vor allem bei einer Sache einig: Den Vorstand könne man angesichts dieser Krise nicht aus der Verantwortung entlassen.
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„Bei Volkswagen brennt der Baum“
Thorsten Gröger wird da in seiner Rede am Montag (2. Dezember) in Wolfsburg sehr deutlich: „Bei Volkswagen brennt der Baum. Und die Brandstifter sind schnell ausgemacht: Sie sitzen im Markenhochhaus in der 13. Etage.“ Klare Worte Richtung Vorstand. Und er geht noch weiter: „Statt den Brand endlich zu löschen, kippen die werten Herren Blume und Schäfer noch kanisterweise Spiritus hinterher.“ Die Rede ist außerdem von „ideenloser Führung“, einem Vorstand, „der nur den Sparhammer kennt“ und „keine Courage“ habe, „selbst vor die Mannschaft zu treten.“ Die IG Metall ist sauer und meint: „Das ist doch Ihr Job, werter Herr Schäfer!“
Deutliche und gleichsam wütende Worte Richtung Konzernspitze. Und damit ist Gröger nicht alleine. Auch Daniela Cavallo wird dieses Mal deutlicher denn je und spricht in ihrer Rede gezielt Vorstandsmitglieder an. Und da kommt nicht nur Thomas Schäfer nicht gut weg, auch Konzernboss Oliver Blume muss einstecken: „Wir haben (….) einen Konzernchef, der das nicht nur durchgehen lässt. Sondern einen, der sich wahlweise hinstellt und sagt, er habe mit den Themen der Kernmarke, der Komponente, der VW-Nutzfahrzeuge nichts zutun.“
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Die Wut ist spürbar. Von Seiten der IG Metall wünsche man sich eine Lösung – und das im Idealfall noch vor Weihnachten. Und noch gibt es dazu auch die Chance. Am 9. Dezember findet die nächste Tarifrunde statt. Ob sich Volkswagen-Vorstand und Mitbestimmen dann annähern können? Das bleibt abzuwarten. Bislang scheint ein Entgegenkommen beider Seiten vom Tisch.