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VW: Hoffnung vor Weihnachten? Verhandlungsmarathon startet erneut

Im Tarifstreit bei VW liegen die Positionen noch weit auseinander. Jetzt starten beide Seiten einen letzten Einigungsversuch vor Weihnachten.

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Warnstreik bei VW in Wolfsburg: Das sagen die Mitarbeiter

VW steckt in der Krise. Der Autobauer hat momentan nicht nur finanziell zu kämpfen, sondern verärgert auch die eigenen Mitarbeiter. Wieso sich die Arbeiter im Stich gelassen fühlen.

Die Augen der deutschen Automobilbranche sind nicht auf Wolfsburg, sondern auf Hannover gerichtet. Dort beginnen am Montag (16. Dezember) die womöglich entscheidenden Tarifverhandlungen zwischen VW und der IG Metall.

Angesichts des festgefahrenen Konflikts ist die Frage nach einem Weihnachtsfrieden für die rund 130.000 Beschäftigten drängender denn je. Doch ob eine Einigung gelingt, bleibt ungewiss. Beide Seiten rückten bislang nicht von ihren Positionen ab.

VW: Krisenstimmung im VW-Konzern

VW steckt in einer angespannten Lage. Der Konzern hat mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen und will diese durch drastische Maßnahmen bewältigen. Konkret fordert der Autobauer eine Lohnkürzung um zehn Prozent und plant, Boni sowie Zulagen zu streichen. Auch betriebsbedingte Kündigungen und die Schließung einzelner Standorte stehen weiterhin im Raum.

+++ VW: Jetzt herrscht Gewissheit! Hunderte Mitarbeiter müssen gehen +++

Die Arbeitnehmerseite zeigt sich empört. Die IG Metall fordert klare Zusagen: Keine Standortschließungen, keine betriebsbedingten Kündigungen und Garantien für Investitionen in zukunftsweisende Geschäftsfelder. „Die Lasten zum Stemmen der Zukunftsinvestitionen dürfen nicht einseitig auf die Beschäftigten abgewälzt werden. Auch Vorstand und Aktionäre sind in der Pflicht, ihren fairen Beitrag zu leisten“, sagte Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall, nach den letzten Verhandlungen. Vor allem die IG Metall drängt darauf, den Streit nun zügig beizulegen. „Wir sind bereit, noch in diesem Jahr zu einer Einigung zu kommen“, sagte Gröger im Vorfeld der inzwischen fünften Verhandlungsrunde. Doch die Zeit dafür werde immer knapper. 

Neue Runde, alte Konflikte

Die Gespräche starten am Montagvormittag in einem Hotel in Hannover und könnten sich bis in die Nacht hineinziehen. Sollte bis dahin keine Einigung erzielt werden, ist der Dienstag als Verhandlungstag bereits eingeplant. Ob die beiden VW und die Gewerkschaft näher zueinander finden, bleibt abzuwarten.


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Zwar wurden die öffentlichen Töne zuletzt leiser, doch beide Seiten halten bislang an ihren Forderungen fest. Ein Signal der Annäherung blieb aus. Für viele Beschäftigte von VW hängt nun vieles von diesem Verhandlungsmarathon ab. Die Angst vor Arbeitsplatzverlust und Lohneinbußen belastet die Belegschaft seit Monaten.  Die IG Metall drängt auf eine Einigung noch vor Weihnachten: „Nun heißt es: Entweder wird kurz vor Weihnachten seitens des Unternehmens die Weiche richtig gestellt, oder wir laufen 2025 in eine massive Eskalation“, sagte Gröger. Die Warnstreiks bei VW könnten dann deutlich ausgeweitet werden. (mit dpa)