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VW-Tarifrunde: Verzichtet Konzern unter DIESEN Bedingungen auf Werksschließungen?

Die Tarifverhandlungen zwischen VW und IG Metall sind mehr als zäh. Eine Einigung? Noch nicht in Sicht. Alle Infos hier.

© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Warnstreik bei VW in Wolfsburg: Das sagen die Mitarbeiter

VW steckt in der Krise. Der Autobauer hat momentan nicht nur finanziell zu kämpfen, sondern verärgert auch die eigenen Mitarbeiter. Wieso sich die Arbeiter im Stich gelassen fühlen.

Es ist ein wahrer Tarif-Krimi, der sich da bei VW und der IG Metall abspielt!

Seit Montag (16. Dezember) haben Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite nahezu nonstop verhandelt, teilweise bis in die Nacht. Doch eine Einigung scheint noch nicht in Sicht. Allerdings ist einem Medienbericht zufolge die Rede davon, dass sich beide Seiten zumindest annähern würden.

VW: Zähe Verhandlungen mit IG-Metall

Seit Montag ringen Vertreter von Volkswagen und IG Metall in Hannover um eine Lösung im Streit um Lohnkürzungen, Werkschließungen und Entlassungen. Beide Seiten hatten zuvor den Wunsch geäußert, vor Weihnachten zu einer Einigung zu kommen. Rund 70 Vertreter von Unternehmen und Gewerkschaft haben sich für die inzwischen fünfte Tarifrunde in einem Hotel in Hannover einquartiert. 

Verhandelt wird mal in großer Runde, mal in kleinen Arbeitsgruppen. In der Nacht zum Mittwoch wurde bis zum Morgen durch verhandelt. Erst am Vormittag legten die Vertreter eine Pause sein, am frühen Nachmittag gingen die Gespräche weiter. Am Montag war bereits 13 Stunden lang bis nach Mitternacht verhandelt worden. Bei vielen mache sich inzwischen der Schlafmangel bemerkbar, berichten Teilnehmer.

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Werkschließungen als „rote Linie“

Streitpunkte sind vor allem die von VW ins Spiel gebrachten Werksschließungen und betriebsbedingten Kündigungen. Die IG Metall hat beides als „rote Linien“ bezeichnet, die nicht überschritten werden dürften. Auch die von VW geforderte pauschale Lohnkürzung von zehn Prozent lehnt die Gewerkschaft ab. Dauerhafte Einschnitte in das Monatsentgelt will die IG Metall nicht hinnehmen. 

Zudem will VW weniger Auszubildende übernehmen und die Bezahlung von Leiharbeitern, die bei VW bisher einen Zuschlag erhalten, auf das normale Niveau der Zeitarbeit absenken. VW begründete die geforderten Einschnitte mit hohen Kosten und einer geringen Auslastung seiner Werke. 

Beschäftigungsgarantie aufgekündigt

Die IG Metall verlangt stattdessen den Erhalt aller zehn Standorte in Deutschland sowie eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130.000 Mitarbeiter in Niedersachsen, Hessen und Sachsen. Die bisherige Beschäftigungsgarantie, die betriebsbedingte Kündigungen seit mehr als 30 Jahren ausschloss, hatte VW im September aufgekündigt.

Beim Entgelt hatte die Gewerkschaft zuletzt angeboten, eine mögliche Erhöhung vorerst nicht auszuzahlen, sondern in einen Zukunftsfonds für flexible Arbeitszeitverkürzungen einzubringen. VW hatte das als nicht ausreichend zurückgewiesen. 

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Annäherung zwischen VW und IG Metall?

Kurzum kann man also sagen: Die Fronten sind verhärtet. Eine Lösung finden? Das scheint auch aus Sicht von Außenstehenden schwierig. Allerdings berichtet der „Deutschlandfunk“ jetzt unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters, dass es möglicherweise eine weitere Fortführung der seit Montag laufenden Gespräche geben könnte. Und es könnte sogar sein, dass beide Seiten sich zumindest leicht annähern.

Laut des Mediendienstes Bloomberg sei VW dazu bereit, auf Werksschließungen zu verzichten – wenn die IG Metall im Gegenzug auf Bonuszahlungen und andere Lohnbestandteile verzichte. Außerdem sei die Rede von der Verlagerung der Golf-Produktion von Wolfsburg nach Mexico, um Geld zu sparen. Ebenso ein Thema sei laut des Mediendienstes die Einstellung der Herstellung von E-Fahrzeugen in Zwickau.


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Was passiert, wenn es keine Einigung gibt?

Sollte es bei dem Verhandlungsmarathon am Ende erneut keine Einigung geben, so droht die Gewerkschaft bereits mit einer Ausweitung des Arbeitskampfs. „Wenn das Unternehmen diesen Weg jetzt nicht mit uns gemeinsam einschlägt“, so IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger zum Beginn der Tarifrunde am Montag, „dann steht die Eskalationsplanung der IG Metall“. 2025 drohe dann eine massive Ausweitung der Warnstreiks. 

Bereits zweimal hatte die IG Metall den Autokonzern seit Anfang Dezember mit flächendeckenden Warnstreiks überzogen, zuletzt parallel zur vierten Tarifrunde am 9. Dezember. Laut Gewerkschaft beteiligten sich beide Male rund 100.000 Beschäftigte an neun Standorten. (dpa/abr)