Der neue-alte US-Präsident Donald Trump droht der Europäischen Union erneut mit Zöllen. Auch der VW-Konzern muss jetzt über neue Strategien nachdenken.
Inwiefern die Drohungen des US-Präsidenten ernst genommen werden sollten und was VW tun kann, um sich vor einer Krise zu bewahren, ordnet Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber News38 ein.
VW: Trumps Worte ernst genommen?
Lange gezögert hatte der frisch amtierende US-Präsident Donald Trump nicht. Nur einen Tag nach dem Einzug ins weiße Haus hat er der Europäischen Union erneut mit Zöllen gedroht. „Sie behandeln uns sehr, sehr schlecht. Also werden sie mit Zöllen rechnen müssen“, sagte Trump am Dienstag (21. Januar).
Deutschland ist von diesen Zöllen als Mitglied der Europäischen Union auch betroffen und somit sollten sich die deutschen Unternehmen auf alle möglichen Szenarien vorbereiten. Auch VW muss an einem Schlachtplan arbeiten. Aber wie ernst sollten diese Forderungen wirklich genommen werden? „Sehr ernst“, sagt Auto-Papst Ferdinand Dudenhöffer im Gespräch mit News38.
VW hat besonders schlechte Karten
„Was Trump machen will, ist klar. Er will möglichst viele Jobs und Autofabriken in Amerika ausbauen und daher will er VW drohen“, so Dudenhöffer zu News38. Trump hoffe darauf, dass die Automobilbranche viel Geld investiert und in den USA Fabriken aufbaut. „Das ist seine Marschroute und jetzt muss man bei Gesprächen gucken, wie man das machen kann.“
In der Automobil-Industrie sei VW in dieser Situation für ihn der klare Verlierer. „Bei den drei großen deutschen Herstellern hat wirklich der VW-Konzern den schwarzen Peter“, sagte er. Aus seiner Sicht ist die Situation für VW viel ernster, weil der Konzern im Vergleich zu Mercedes und BMW in den USA schlecht aufgestellt ist. Vor allem mit Blick auf die VW-Töchter Audi und insbesondere Porsche. Die Situation sei aber nicht aussichtslos. Dudenhöffer stellt Lösungsansätze für VW vor.
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Das Erste, was der Konzern laut Dudenhöffer tun sollte, sei, in Gesprächen zu schauen, inwieweit es eine Möglichkeit gebe, um Trump entgegenzukommen. Dafür schlägt er die CKD-Methode vor, auch bekannt als „Completely-Knocked-Down“. Dabei werden ganze Autos in Teilen in Kisten verpackt und im Importland wieder auspackt und zusammengesetzt. „Da ist eine geringe Wertschätzung für Amerika drinnen, aber das wäre eine erste Möglichkeit, den Zoll zu umgehen“, so Dudenhöffer. Außerdem müsse geschaut werden, dass der VW-Konzern auch das Werk in Chattanooga in Zukunft schneller ausbaut. Das Problem für Volkswagen und seine E-Pläne: „Trump interessiert Klimawandel überhaupt nicht.“