Wirbel bei einer beliebten VW-Tochter!
Bei VW-Tochter Audi brodelt es offenbar hinter den Kulissen. Ein neuer Konflikt zwischen Vorstand und Betriebsräten scheint sich anzudeuten.
VW-Tochter: Flugblätter bei Audi
Medienberichten zufolge haben Mitarbeiter am Dienstag (28. Januar) in den Werken in Ingolstadt und Neckarsulm Flugblätter der IG Metall und der Betriebsräte in die Hand gedrückt bekommen, die es in sich hatten. Die Rede war von einer „Liste des Grauens“. Audi plane „brachiale Sparmaßnahmen“, zitiert das „Handelsblatt“ den Gesamtbetriebsrat Jörg Schlagbauer.
Laut IG Metall plant Audi unter anderem „ein Absenken des Tarifentgelts und das Wegfallen von Zuschlägen beispielsweise für Nachtschichten sowie die Auslagerung von Beschäftigten in Produktion, Logistik und Verwaltung“. Die IG-Metall-Vorsitzende bei Audi, Karola Frank, sagte dem „Bayerischen Rundfunk“ (BR), es gehe vor allem um „tiefgehende Einschnitte in Richtung Personalkosten“. Sie kündigte daher entsprechenden Widerstand dagegen an.
VW-Tochter verweist auf Interna
Audi kommentierte die Berichte nicht wirklich. Immerhin: Gegenüber dem BR sagte die VW-Tochter, dass der Vorstand und der Betriebsrat in „vertrauensvollen Gesprächen“ seien. Diese Diskussionen würden aber intern geführt. Unklar bleibt, um wie viele Jobs es bei der genannten „Liste des Grauens“ und den Einsparungen insgesamt geht.
Laut BR will die IG Metall keine genauen Zahlen nennen. In den vergangenen Jahren habe Audi aber schon 9.500 Stellen in Deutschland abgebaut. Konzern-Insidern zufolge geht es jetzt schon wieder um rund 9.000 Jobs – mehr als die Hälfte im Audi-Werk Ingolstadt. Intern, so schreibt es das „Handelsblatt“, sei von „milliardenschweren Einsparungen“ die Rede.
+++ VW-Tochter macht ernst! Für Mitarbeiter herrscht traurige Gewissheit +++
Betriebsbedingte Kündigungen sind bei Audi per Betriebsvereinbarung bis 2029 ausgeschlossen. Erst im vergangenen November hatte die VW-Tochter erklärt, dies habe auch weiterhin Bestand. Allerdings sehe die Vereinbarung vor, dass bei verschlechterten unternehmerischen Rahmenbedingungen neue Verhandlungen aufgenommen würden. Seit vergangenem Herbst sei das der Fall.
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Audi steckt genau wie sein Mutterkonzern Volkswagen in der Krise und spricht momentan mit dem Gesamtbetriebsrat in Ingolstadt darüber, wie betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland vermieden werden können. Ende Februar wird außerdem – nach monatelangen Verhandlungen – das Audi-Werk in Brüssel geschlossen. Für die 3.000 Beschäftigten kündigte Audi einen Sozialplan an.