Wie geht es mit dem VW-Standort in Dresden weiter? Diese Frage stellen sich die Betroffenen dort seit Monaten… Es geht um 300 Jobs.
Fakt ist: Krisen-Konzern VW will die Produktion in der Gläsernen Manufaktur Ende des Jahres einstellen. Aber, wohin geht die Reise? Der Betriebsrat drängt immer mehr auf klare Antworten für den kleinen Standort – und warnt vor einem Kahlschlag.
VW in Dresden: Kultur statt Autos?
Zuletzt hatten sich die Ideen für eine Nachnutzung des futuristischen Gebäudes überschlagen: Mal war von einem Konzertsaal die Rede, mal von einem Museum und mal von einem Kunstdepot. Die Gerüchte verunsicherten die Belegschaft massiv, sagte Betriebsratschef Thomas Aehlig der „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) am Dienstag (11. Februar). Auch, weil Volkswagen sich zu den Ideen bisher gar nicht positioniert habe. Besonders bitter ist aus Aehligs Sicht, dass der Standort Dresden ja eigentlich Vorreiter war auf Volkswagens Weg in die E-Mobilität. Die Gläserne Manufaktur sei quasi der Leuchtturm: „Und nun haben wir Angst, dass uns das Licht ausgeknipst wird.“
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Ähnlich emotional klingt auch Vize-Betriebsratschef René Rostock. „Wir haben immer an die Zukunft von VW an der Elbe geglaubt. Und nun stehen wir wieder zur Disposition“, sagte er der „LVZ“. Und weiter: „Wer 300 Arbeitsplätze in der Landeshauptstadt Dresden nicht sichern kann, wie will er es anstellen, 10.000 VW-Arbeitsplätze in ganz Sachsen zu schützen?“
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Die Arbeitnehmervertreter wollen weiterkämpfen. Sie fordern ein langfristiges Konzept, das zum Charakter der Gläsernen Manufaktur und den Beschäftigten passt. „Wir brauchen kein Wünsch-dir-was, das uns in spätestens zwei Jahren auf die Füße fällt“, hieß es. Das einzig sinnvolle Zukunftskonzept für den Standort und die dortigen Arbeitsplätze sei eine Kombination von Forschung und Produktion. Ziel müsse es sein, den VW-Standort zu einer Wissensfabrik weiterzuentwickeln. Zusammen mit der Technischen Universität Dresden, dem Fraunhofer-Institut und anderen Kooperationspartnern.
„Wir werden genau hinschauen“
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kenne das Konzept und habe es damals befürwortet. Mehrfach habe die Landesregierung betont, die Industrie-Arbeitsplätze bei VW in Dresden erhalten zu wollen. „Wir werden als Betriebsrat genau hinschauen, dass hier Wort gehalten wird.“