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VW: Kunde doch König? Neue Pläne lassen aufhorchen – „Zwei Dinge sind wichtig“

VW tüftelt an seinem „Jedermann-E-Auto“. Markenchef Thomas Schäfer verrät jetzt noch ein paar Details. Und die lassen aufhorchen.

© picture alliance/dpa

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VW hat offenbar die Zeichen der Zeit erkannt und hört immer mehr auf seine Kunden.

Beim geplanten Billigstromer will VW jedenfalls wieder etwas zurückrudern.

VW lässt die Hüllen fallen

Vielleicht waren die letzten ID-Modelle von VW für so manch einen nicht nur zu teuer, sondern auch zu kompliziert. Zu viel Flugzeug-Cockpit-Gefühl vorne im Auto, zu wenige Knöpfe. Daher rudert Volkswagen bei seinem geplanten ID.Every1 preislich wie technisch zurück. Der Konzern setzt auf seinen Einstiegsstromer, der für viele Experten zu spät kommt. Erst 2027 soll er als Serienmodell auf die Straßen geschickt werden. Ab 20.000 Euro soll er zu haben sein. Ein bezahlbares Elektroauto für jedermann, für „Every1“ halt.

Nachdem Volkswagen zuletzt die Hüllen fallen ließ und die Studie des Billigstromers der Weltöffentlichkeit zeigte, hat VW-Markenchef Thomas Schäfer jetzt noch ein paar weitere Details verraten. Unter anderem will der Konzern das E-Auto mit dem Arbeitsnamen ID.Every1 – genau wie den ID.2all – nicht nur in Europa bauen und anbieten, sondern auch in Südamerika und Indien. Beide Autos könnten in diesen Märkten nur erfolgreich sein, wenn sie dort auch gebaut würden, sagte Schäfer der Fachzeitschrift „Auto Motor und Sport“: „Es gibt Schwellenmärkte, die gerade im Aufwind sind. Indien zum Beispiel. Südamerika wird ebenfalls eine Rolle spielen, da sind wir ja jetzt schon stark vertreten. Diese Länder gehen aktuell langsam in Richtung Elektromobilität, insbesondere in den kleineren Segmenten. Deshalb brauchen wir Produkte, die dort das Portfolio nach unten abrunden. Allerdings dann auch lokal gefertigt“, so der VW-Markenchef.

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VW will aber nicht nur mit Preis, sondern auch mit der Bedienung der künftigen E-Autos Kunden gewinnen beziehungsweise zurückholen. In Europa solle der ID.Every1 nicht nur ein urbanes Auto für junge und ältere Leute sein, sondern auch den Markt für gewerbliche Anwendungen wie Pflege- und Lieferdienste bedienen, hieß es. Offenbar auch deshalb soll der ID.Every1 einfach zu bedienen sein – über normale Tasten. „Für mich sind zwei Dinge wichtig: Tasten und Knöpfe am Lenkrad und richtige Außen-Türgriffe. Das gehört zu VW und die Kundschaft bestätigt das ja auch. Die Kunden wollen es funktional und vernünftig haben“, sagte der Markenboss zu dem Thema. Der Touchscreen allerdings bleibt. „Die Bedien-Elemente sind ergonomisch platziert und intuitiv bedienbar“, hieß es bei der Vorstellung von VW.


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VW: Zurück zu den Wurzeln?

Der ID.Every1 ist als Nachfolger für den einst so beliebten VW e-Up gedacht. Auffällig ist bei ihm auch, dass er nicht die rundliche Formensprache der bisherigen ID-Modelle hat, sondern wieder klassische VW-Linien haben soll. So manch einer will hier auch Golf-Elemente erkannt haben, liest man.

Zurück zu den Knöpfen: VW steuert nach. So soll das Cockpit im ID.Every1 aussehen. Foto: Volkswagen AG

Der E-Motor soll 95 PS haben, die Höchstgeschwindigkeit bei 130 km/h liegen. Die Reichweite gibt VW mit 250 Kilometern an. Insofern ist der Billigstromer weniger ein Auto für lange Reisen oder Autobahn-Trips, sondern schlichtweg was für den Alltag.


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Ob der ID.Every1 dann wirklich das lang ersehnte VW-Elektroauto für die breite Masse wird? Das bleibt abzuwarten. Fakt ist aber, dass Volkswagen mit dem Modell immerhin einen – für den Konzern wichtigen – Schritt in Richtung bezahlbares E-Auto geht. Die Konkurrenz schläft natürlich nicht. BYD, Citroën, Hyundai und Renault sind in dem Preissegment schon längst am Start beziehungsweise kurz davor. Die Uhr tickt also schon länger.